Wo wart ihr liebe Journalistinnen und Journalisten?

Nur der Tagesspiegel berichtete online ausführlich, ansonsten war Schweigen im Blätterwald. Nur in einigen Lokalmeldungen fanden sich Artikel. Worüber haben die meisten deutschen Medien in der letzten Woche nicht berichtet? Über den „Marsch zum Gedenken“. Jetzt werden viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch diejenigen, die sonst aufmerksam die Nachrichten verfolgen, fragen: „Was bitte ist der Marsch zum Gedenken?“

Zunächst eine kurze Erklärung: Der Marsch zum Gedenken erinnert an die Toten der Auslandseinsätze der Bundeswehr und die in Ausübung ihres Dienstes Verstorbenen. Eine wunderbare Idee, die von unten, aus den Reihen der Veteranen und der Reserve, erwachsen ist. Eine Graswurzelbewegung also.

Beim Marsch zum Gedenken marschieren aktive Soldatinnen und Soldaten sowie Reservistinnen und Reservisten 116 Kilometer (für die Gefallenen in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen) und zusätzlich noch einmal weitere 3377 Meter (für die 3377 Toten der Bundeswehr, die in Ausübung des Dienstes ihr Leben verloren haben). Der Marsch endet jedes Jahr am Ehrenmal der Bundeswehr.

Fassen wir zusammen: Seit Gründung der Bundeswehr haben also fast 3500 Angehörige der Bundeswehr ihr Leben gegeben, damit wir in heute Frieden und Freiheit leben können. An sie wird im Ehrenmal der Bundeswehr erinnert. Dort stehen ihre Namen. Und dort endet der Marsch mit einer Kranzniederlegung. Ein Trompeter des Wachbataillons spielt „Ich hatt‘ einen Kameraden“ und eine Ehrenwache zieht auf. Staatssekretär Zimmer und Generalleutnant Laubenthal begrüßten dieses Jahr die Marschgruppen im Bendlerblock. Mitmarschiert ist auch Generalmajor Frevel. Ein starkes Zeichen. Für mich war es eine Ehre, wieder bei der Kranzniederlegung dabei sein zu dürfen.

Die Bundeswehr wird ihre Toten nicht vergessen. Und das Land, für dessen Freiheit und Frieden, diese Menschen gestorben sind?

Die Schlagzeilen des Tages waren andere: „Demonstranten stürmen das Parlament im Irak“, „Die US-Notenbank erhöht den Leitzins“ und „Hannover 96 setzt Geschäftsführer Martin Kind ab“. Wie gesagt: Über den Marsch zum Gedenken, der bereits 2018 erstmals stattfand, wurde nicht berichtet. Immerhin veröffentlichte die Bundeswehr auf Ihrer Internetseite einen Bericht. Das war es dann auch schon.

Nun haben wir „Zeitenwende“. Der Krieg in der Ukraine nimmt in der Berichterstattung immernoch breiten Raum ein. Die Kriegsflüchtlinge in Deutschland führen uns täglich vor Augen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Der Generalinspekteur mahnt an, die Bundeswehr müsse an ihrer Einsatzbereitschaft arbeiten, ihre Pflichten im Bündnis erfüllen können, kriegstauglich werden.

Doch über die Bundeswehr wird am liebsten berichtet, wenn es einen Skandal oder einen vermeintlichen Skandal bzw. Versäumnisse aufzudecken gilt. Selten stehen die Menschen mit ihrem oft nicht leichten Dienst im Mittelpunkt der Berichterstattung. Und über den Marsch zu berichten und die Geschichten derjenigen für die und derjenigen die mitmarschierten, zu erzählen, darauf kommt man in deutschen Redaktionsstuben wohl leider nicht. Manche sagen: Es fehlt halt an eindrucksvollen Bildern.

Jeder Marschierende trägt das Namensband eines Toten oder Gefallenen. Am Brandenburger Tor trifft die Marschkolonne auf die Hinterbliebenen. Man liegt sich in den Armen. Es fließen Tränen. Und es ist zudem ein zwar ungewohntes aber beeindruckendes Bild, wenn die Marschkolonnne durch Berlin zieht: Die Parlamentsarmee marschiert am Bundestag vorbei. Soldaten tragen die schwarz-rot-goldene Fahne des demokratischen Deutschlands voran. Nein, an Bildern und Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden, mangelt es wahrhaftig nicht.

Vielleicht kann sich ja manch ein Journalist, manch eine Redaktion einen kleinen Merkzettel für das nächste Jahr in den Kalender kleben. Natürlich darf es auch eine kritische Berichterstattung sein. Hauptsache, wir sprechen sowohl über die Toten, als auch darüber, dass offensichtlich Frieden, Freiheit und Demokratie einen Preis haben, der sich in Leben und nicht in Geld bemisst. Die Toten der Bundeswehr haben mit ihrem Dienst diesen Preis für uns bezahlt. Wir sind ihnen etwas schuldig. Mindestens ein würdevolles Erinnern.

Der Marsch zum Gedenken wird auch 2024 wieder stattfinden. Wieder werden am Ehrenmal im Bundesministerium der Verteidigung Kränze niedergelegt und der Toten und Gefallenen gedacht. Es wäre schön, wenn mehr Medien über den Marsch selbst und warum er stattfindet, berichten würden.

Fotos: Melanie Schreiber

38 Kommentare zu “Wo wart ihr liebe Journalistinnen und Journalisten?

  1. Das ist doch typisch. Journalisten mögen keine positiven Nachrichten, das ist langweilig. Es muss etwas Negatives sein, dass man darüber herziehen kann.
    Ich habe lange Jahre als flugzeugtechnischer Offizier in der Marinefliegerei bei Starfightern und Tornado gedient. Berichtet wurde fast nur über Fluglärm. Berichtet wurde nie, dass wir Tag und Nacht in Bereitschaft waren und dass alles um uns herum friedlich blieb. Ich habe mich nach 29 Jahren frühpensionieren lassen und wurde dann oft gefragt, was ich in den vielen Jahren denn erreicht hatte. Meine Antwort war immer: „Es ist nicht zum Krieg gekommen.“

  2. Lieber Herr Tauber, ganz großen Dank für diesen Rapport. Klare Worte und ein großartiges Unternehmen dieser Gedenkmarsch. Hierzu wäre ein Video ein wichtiger Faktor, um die Idee aufzugreifen und dem Gedenken noch eindringen gerecht zu werden. Claus Bernhold OTL a.D.

  3. Sehr geehrter Herr Doktor Tauber,
    ich danke Ihnen von Herzen für Ihr stetes Engagement für unsere Soldaten, für unsere Bundeswehr, das sich nicht zuletzt bei diesem Marsch so wohltuend zeigt.

  4. Sehr geehrter Herr Dr. Tauber, ich möchte mich ebenfalls dem Dank anschließen, dass Sie diese Worte gefunden haben. Die Berichterstattung ist wie sie angemerkt haben, nicht vorhanden.
    Ich danke Ihnen

  5. Sehr geehrter Herr Tauber ,

    Danke für Ihren Bericht den ich voll unterstütze , man kann aber hier unser Gesellschaftsproblem sehen wenn man den toten nicht mehr gedenkt oder nicht ausreichend würdigt . Schauen wir uns mal in Europa um wie dort mit dem Andenken an gefallenen Soldaten umgegangen wir , Respekt da haben wir noch einiges zu tun.

  6. This makes me sad. I’m not even a citizen of your country, just an American living here while working for the American army, but I think every country’s fighting men and women, especially those who have given their lives in service of their country, deserve to be honored and remembered. Of course, I have seen the same treatment by my own country’s media of our military. Disrespect, or just even not acknowledging them at all. I am sorry to see your “journalists” are equally as irresponsible. I hope it gets better for you and the men and women of the Bundeswehr and you all get the recognition you deserve ; the journalists should be ashamed.

  7. Danke Herr Tauber für Ihren Bericht dem nichts hinzuzufügen ist. Der Journalist der diesen in seinem sehr fragwürdigen Kommentar als „Lüge“ bezeichnet zeigt den heutigen Journalismus (Ausnahmen bestätigen die Regeln sind nur wenige) die sich wohl schämen werden für diesen Ausdruck ihres Kollegen. Halten Sie fest an Ihrem Brauch die verstorbenen Kollegen zu würdigen denn viel mehr Deutsche Menschen als man glaubt stehen zur Bundeswehr ja und es wäre schön sie würden den Mut aufbringen das auch zu zeigen.

  8. Lieber Peter Tauber,

    nach dem Marsch zum Gedenken ist vor dem Marsch zum Gedenken ! Ladet ein Kamerateam aus dem Angebot der renommierten Fernsehsender ein Euch zu begleiten, besucht als Organisatoren das ARD/ ZDF Morgenmagazin, Talkshows, führt die Marschstrecke an den Rathäusern, Geschäftstellen der Zeitungen, Rundfunkanstalten vorbei. Macht in den Innenstädten Rast, der Bürger, die Bürgermeister, Volksvertreter werden mit Euch ins Gespräch kommen. Bildet ein großes Schirmfrauen und Schirmherrin Komitee: Aus Bundestagspräsidentin, Bundespräsident, Bürgermeister von allen Städten an der Marschstrecke.
    Wir verändern mit unserem Engagement dann etwas mehr.
    Am 02.04.2023 führten wir von der Reservistenkameradschaft Lippstadt zusammen mit der Royal British Legion Germany ein binationalen Gedenken zum Karfreitagsgefecht am Martin Augustyniak Platz in Bielefeld durch. Auch konnte ich den Stellv Bürgermeister von Lippstadt dafür gewinnen,die Presse war auch eingeladen. am 06.04.schaute die Bundesregierung ebenso vorbei.
    It is a long way to Tipperary keine Frage, aber unsere permanente Arbeit lohnt sich, Peter Tauber.
    Weitermachen!!!

  9. Danke, wie recht Sie haben. Ich finde es beschämend für unsere Land und habe größten Respekt vor den Mitbürgern in Uniform.

  10. Sehr geehrter Herr Tauber,
    auch wenn der Kommentar einer Journalistin Ihnen Lüge unterstellt, ist bei mir Ihre Intention angekommen, was auch aus den anderen Kommentaren deutlich hervorgeht. Mit dem Wegfall der Wehrpflicht ist die Bundeswehr leider auch aus der Mitte der Gesellschaft gerückt. Die vielen Verbindungen in die Zivil-Gesellschaft gingen verloren. Zur Lösung der Personal-Probleme in der Pflege und anderen Bereichen könnte ein verpflichtendes „Dienst-Für-Deutschland-Jahr“ (für alle Schulabgänger) werden. Wenn dabei neben dem Engagement für soiziale Einrichtungen, Rettungsdienst, Feuerwehr, THW u. a. auch der Dienst in der Bundeswehr gewählt werden kann, wird auch die bessere Integration und Wahrnehmung in der Gesellschaft gefördert. Dann würde m. E. auch intensiver über dieses jährliche Ereignis berichtet.

  11. Ich durfte im vergangenen Jahr in Honolulu den National Pearl Harbor Remembrance Day erleben, bei dem den 2403 Gefallenen des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor gedacht wird. Daran nahmen neben militärischen Gruppen auch viele andere auch vom Festland teil. Es war sehr beeindruckend und ich hatte leider sofort den Gedanken, dass so etwas in Deutschland nicht möglich wäre. Das ist sehr schade, denn alle, die sich für Frieden und Freiheit unseres Landes und unseres Volkes einsetzen und dabei ihr Leben gaben, haben zumindest ein ehrendes Andenken verdient – und zwar so, dass es von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden kann.

  12. In den letzten 20 Jahren hatte ich immer wieder Kontakt mit Angehörigen der Bundeswehr, die sich sehr engagiert im Rahmen ihrer Möglichkeiten für unser Kinderhospiz eingesetzt haben. Begegnet sind mir ausnahmslos differenziert denkende und einfühlsame Menschen, die sich mit Verantwortung ihrer Aufgabe bewusst sind. Ich muss gestehen, dass ich vorher ein anderes Bild von der Bundeswehr hatte, ihr eher kritisch und ablehnend gegenüber stand. Der „Marsch zum Gedenken“ passt zu den positiven Erfahrungen, die ich gemacht habe. Zeigt es doch, dass den Soldatinnen und Soldaten bewusst ist, dass sie nicht nur Verantwortung tragen, sondern dass auch sehr real ihre Aufgabe zum Tod von anderen und ihnen selber führen kann. Da es ihnen offensichtlich selber bewusst ist, wie wichtig die Erinnerung für die Hinterbliebenen ist, wozu ich auch die Soldaten zähle, wird mir erneut deutlich, dass ich mir „um den Geist“ in der BW keine Gedanken machen muss. Sie sind Leute wie Du und ich. Und wer Vorbehalte gegen die BW haben sollte, den ermutige ich, einfach mal mehr ins Gespräch zu gehen. Es könnte sein, dass sich dann, so wie bei mir, die Meinung einfach ändert.

  13. Danke für den Artikel und die, die über den Marsch berichtet haben.
    Wir wollen unsere Veteranenkultur ausbauen und dieser Marsch trägt so viel dazu bei.

    Danke an die mutigen Soldaten/innen die innerhalb einer teilweisen „Emotionsverdrängenden Arbeitsumgebung“, sich diesen emotionalen Thema stellen. Das ist auch keine Selbstverständlichkeit.

  14. Auch ich vermisse die Wertschätzung für unsere Soldaten.
    Es muss endlich mal ein Zeichen gesetzt werden zum Gedenken an unsere toten Kameraden.

  15. Lieber Herr Tauber,
    dass viele Journalisten mit der Bundeswehr fremdeln ist sicher noch untertrieben. Wie wir mit denjenigen umgehen, die für uns und unsere freiheitliche Demokratie den Kopf hinhalten, wenn es ernst wird, ist bezeichnend für den „geistig-moralischen“ Zustand unserer Gesellschaft. Wir sollten dem mit aller Kraft entgegen wirken und den Kampf um Deutungshoheit im öffentlichen Raum annehmen. Dazu leisten Sie hier einen konkreten und überzeugenden Beitrag. Vielen Dank!

  16. Moin lieber Kamerad Peter Tauber,

    der Marsch zum Gedenken gehört in die Hauptstadtstudios von ARD,ZDF , in das Morgenmagazin, in die Talkshows
    hier zur Aufklärung der Gesellschaft.
    Sinnvoll ist auch ein großes Schirmfrauen und Schirmherrenkomitee. Bundespräsident, Bundestagspräsidentin, BMVG ist schon dabei, gut. , die Parlamentatierinnen, Parlamentarier, der Bürgermeister von Berlin , dann bekommt die gute Sache noch mehr Gewicht.
    It is a long way to Tipperary singen unsere britischen Kameradinnen und Kameraden der Royal British Forces, Royal British Legion.
    Dieser „Long way to Tipperary“ lohnt sich aber auch für die Anerkennung unserer gefallenen Kameraden und im Dienst verstorbenen Soldatinnen und Soldaten. Nur gemeinsam sind wir stark und werden wir werden größer. Der Wald der Erinnerung, das Ehrenmal der Bundeswehr, die Gedenkstätte in Löcknitz , der Martin Augustyniak Platz in Bielefeld sind tragen zu einer neuen Tradition des Erinnerns mit dem Marsch des Gedenkens, 3 K 13, Marsch für unsere Einsatzkräfte bei.
    Wir alle erfüllen die Bielefelder Erklärung mit Leben: Gedenken – Solidarität mit unseren Soldaten, Veteranen, Hinterbliebenen, Resevisten , zusammen mit allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes und Volksvertretern.

    OSG d.R. Volker Lehmann
    Begründer Martin Augustyniak Platz in Bielefeld
    Verfasser Bielefelder Erklärung

  17. Ein paar Anmerkungen zu dem lesenswerten Kommentar von Herrn Tauber:
    1.) der Generalinspekteur hat Recht wenn er sagt, dass die Bundeswehr an ihrer Einsatzbereitschaft arbeiten muss. Aber diese Einsatzbereitschaft muss auch ermöglicht werden; und hier wären unsere Politiker gefordert. Ohne die finanziellen Mittel kann die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und damit, und das muss man hier ganz klar sagen, die Sicherheit Deutschlands im Rahmen der NATO und der EU nicht gewährleistet werden.
    2.) von der Zeitenwende, in der wir uns befinden, wird zurecht immer wieder gesprochen. Erschreckend ist allerdings, dass dieses Wort von unseren Politikern nicht mit Leben gefüllt wird: es fehlt hier auch eine geistige Wende hin zu einem deutlichen Bekenntnis zu unserer Armee. Kein Politiker, der Bundesregierung – von unserem Verteidigungsminister einmal abgesehen – setzt ein Zeichen für Anerkennung, Wertschätzung und Respekt gegenüber der Bundeswehr. Dieser Marsch für die Gefallenen wäre, wenn er es wollte, ein willkommener Anlass für unseren Bundespräsidenten, einmal öffentlichkeitswirksam nicht nur ein überfälliges Bekenntnis zu unserer Bundeswehr abzulegen, sondern gleichzeitig die Jugend daran zu erinnern, dass Freiheit leider immer wieder verteidigt werden muss. Es wäre aber auch eine gute Gelegenheit für den neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin gewesen, sich an der Seite der Bundeswehr zu zeigen.
    Quintessenz. Es wird noch ein langer Weg sein, bis die Bundeswehr wieder den selbstverständlichen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, den sie haben sollte.

  18. Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,
    Ich danke Ihnen für diese Zeilen und hoffe, sie mögen von den richtigen Menschen, von den Adressaten, auch gelesen werden.
    Wenn die Fans von Taylor Swift durch ihr hysterischen Gehabe bei einem Konzert messbare seissmische Schwingungen auslösen, ist das eine Schlagzeile wert. Der Marsch des Gedenkens nicht. Das sagt alles über den Zustand der Berichterstattung, aber auch der Gesellschaft aus.

  19. Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,
    Ich danke Ihnen für diese Zeilen und hoffe, sie mögen von den richtigen Menschen, von den Adressate, auch gelesen werden.
    Wenn die Fans von Taylor Swift durch ihr hysterischen Gehabe bei einem Konzert messbare seissmische Schwingungen auslösen, ist das eine Schlagzeile wert. Der Marsch des Gedenkens nicht. Das sagt alles über den Zustand der Berichterstattung, aber auch der Gesellschaft aus.

  20. Es muss nicht nur eine vernünftige Erinnerungskultur geben, auch mehr Respekt und Wertschätzung von Soldatinnen und Soldaten muss gefördert werden. Unser Verein möchte, dass auch unsere Streitkräfte und ihr Dienst ein fester Bestandteil der Erziehung und Bildung werden.

    Um das zu erreichen haben wir bei vielen Ministerien und Entscheidungsträgern bereits um Unterstützung gebeten und werden dies auch weiter fortsetzen.

    Was in vielen anderen Ländern selbstverständlich ist, sollte es auch hier sein.

    Uns ist bewusst, dass wir jede nur mögliche Art der Unterstützung brauchen um die Bevölkerung zu motivieren den Mensch hinter der Uniform wahrzunehmen und wertzuschätzen.

    MfG
    Wir für unsere Einsatzkräfte e. V.
    Manuela Keck (1. Vorsitzende)

    1. Nur lokal. Das ist aber kein regionales Thema. Das ist nicht nur angesichts der Zeitenwende definitiv ein Thema von übergeordneter Bedeutung. Es ist interessant, wie leichtfertig Sie als vermeintlicher Journalist mit dem Wort „Lüge“ umgehen. Die regionale Berichterstattung ist im Beitrag außerdem erwähnt.

      1. Ist regionale Berichterstattung weniger wert als überregionale? Geht es hier nur darum, auch in der Tagesschau oder der Hauptnachrichtensendung von RTL, Sat1 und Co. aufzutauchen? Dann sollten die Veranstalter ihre Öffentlichkeitsarbeit mal ein bisschen verbessern. Ich bin Journalist und berichte seit Jahren regelmäßig über das Veteranenthema. Von dem Marsch des Gedenkens habe ich nur etwas mitbekommen, weil in diversen Social Media-Kanälen von Bundeswehr-Angehörigen darauf hingewiesen wurde. Machen Sie doch beim nächsten Mal eine Pressekonferenz vor dem Marsch. Die Bundespressekonferenz oder die Landespressekonferenzen bieten hierzu gute Möglichkeiten. Und bitte, lieber Herr Tauber, nicht so pauschalisieren. Es gibt mittlerweile eine sehr breite Berichterstattung über Bundeswehr etc., die nicht nur auf Skandale abzielt. MfG Dirk Reinhardt

        1. Ich freue mich, dass Sie sich dem Thema verbunden fühlen und darüber berichten – neutral, kritisch, wohlwollend. Dann kann jeder, der etwas sieht oder hört, sich selbst eine Meinung bilden. Und ja: Überregionale Berichterstattung ist mehr Wert, weil mehr Reichweite. In Hessen hat von dem Marsch wohl niemand etwas mitbekommen und das Thema ist ein nationales und kein regionales. Vielen Dank für Ihre Teilnahme an der Diskussion hier.

    2. Wow, ein Kurzbericht in der Lokalspalte eines öffentlich rechtlichen Ablegers, dann ist der Erinnerung an Kameraden, die mit im Auftrag des Parlaments ihr Leben verloren ja Genüge getan.

      Zumal ein „Journalist“ vorsichtig mit dem Wort „Lüge“ umgehen sollte, gell?

      Denn wie Herr Dr. Tauber schon hervorhebt, es wurde regional berichtet. Regional!

      Also, wie wäre es, wenn Sie an Ihrem Textverständnis arbeiten und sich für Ihre krude Unterstellung mal entschuldigen?

      Gezeichnet,

      Ein Soldat.

    3. Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,
      Über den Link einer Freundin bin ich auf Ihren Blog aufmerksam geworden.

      Ich finde es lobenswert, dass wenigstens der Rbb als ein regionaler Sender berichtet hat.
      ABER: Diese Fragen gehen an den rbb:
      Welche überregionalen Berichte von öffentlichenRadio oder Fernsehsendern gab es denn noch?
      Wo sind die überregionalen Presseberichte?
      Hätte gerne Links dazu!

      Meine persönliche Meinung:
      Hier wird andauern nur einseitig berichtet in Deutschland! Zu 99% täglich negative Schlagzeilen. Mit der Angst und Panik der Menschen kann man ja auch fantastisch arbeiten immer und immer wieder!

      Aber wenn es um Schicksale der Angehörigen der Armee geht, um Gefallene, um Trauer, um Anerkennung, das ist doch kein Thema, welches alle interessiert!
      Darüber sollte man dann schnell den Deckmantel des Schweigens legen, es wäre ja schlimm, wenn viele wüssten, wie viele Menschen in diesen sinnlosen Kriegen bereits gefallen sind!
      Es wäre eine Katastrophe, wenn der durchschnittliche Deutsche von wirklichen Schicksalen erfahren würde!
      ( Ironie aus für diese 3 Sätze!)

      Ich ziehe vor jedem Soldaten meinen Hut, der das mit macht, ohne zu wissen, ob er zurückkommt, was ihn erwartet, wann er seine Familie wieder sieht, ob er überhaupt nach Hause kommt.
      Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, den Tod eines Kameraden mitzuerleben, dabei zu sein, ihn zu begleiten.
      Eine Kameradschaft ist doch auch oft Freudschaft. Und Freunde verliert niemand gerne.

      Ich könnte das nicht, dafür meine vollste Hochachtung und meinen Respekt!

      Aber ich verachte auf’s Tiefste die Kriegstreiber, Machthaber, Lügner, die diese anzetteln, ihre Hintern und ihre Familien in Sicherheit wissen und mit der Basis überhaupt nichts zu tun haben, weil sie weltfremd einfach von oben Befehle erteilen und bis ganz nach unten gar keinen Bezug haben!
      Wir rüsten andere Länder auf mit Waffen?
      Unsere eigene Armee ist von der Ausstattung her so marode, dass es an allen Ecken und Enden fehlt!
      Was bekommt denn die Familie eines Gefallenen?
      Eine Ehrenurkunde?
      Ein Blechabzeichen?
      Eine Beerdigung in Soldatenwürde?
      Und dann?
      Was ist mit der Trauer der Hinterbliebenen, mit den Lücken, mit den finanziellen Einbußen?
      Wer kümmert sich um die Aufarbeitung dieser Traumata, um die Familien?
      Welche Wertschätzung erfahren die Zurückkommenden, die all das Leid erlebt haben und auf ihren Schultern und in ihren Gedanken tragen?

      Jeder Soldat trägt eine Armbinde von einem gefallenen Soldaten.
      Das spricht doch eine ganz eigene Sprache.
      Aber die längst gesteuerte Sensationspolitik hier in der BRD braucht Menschen wie Soldaten, Krankenpfleger, etc. doch immer nur in offensichtlichen Krisenzeiten, am Anfang, wenn zensierter Journalismus noch Früchte trägt, doch nicht mehr dann, wenn Kriege länger gehen.
      Das wird doch schnell uninteressant, damit lässt sich kaum Sensationspolitik betreiben. Zu Beginn heißt es “ Haltet durch!“, Helden des Alltags!“
      Wie alltäglich das schnell vergessen wird und in diversen Schubladen ganz unten verschwindet, finde ich beachtlich, moralisch sehr verwerflich und erschreckend.
      Ihre offene Berichterstattung verdient meinen vollsten Respekt!
      Ich bin Mutter zweier Söhne, die erwachsen sind und Oma eines Babys.
      Ich hoffe innigst, dass die Welt aufwacht und sich mein Enkelchen nicht mehr entscheiden muss, ob er Uniform anzieht, um gegen andere Menschen zu kämpfen.
      Ich hoffe innigst auf Abrüstung und Weltfrieden!
      Und diese Hoffnung möchte ich nicht begraben.
      Niemals vergessen werden diejenigen, die den Krieg live erlebt haben.
      Und für alle anderen gilt, dass es niemals genug sein kann, daran zu erinnern, welches Leid jeder Krieg hervorbringt!

      Mit besten, respektvollen Grüßen

      S. Sponholz- Kondr

    4. Das ist auch nicht euer Ernst mit dem Bild im Artikel!!!!????! Das ist nicht von dem Gedenkmarsch. Ich sehe dort keinen Soldaten in deutscher Uniform, wenn so gearbeitet wird oder sind die Soldaten soweit bereits aus den Gedanken. Das man die Uniform der Ukrainischen und Russischen Soldaten besser kennt, als derer die dieses Land verteidigen???? Danke Presse, ihr lügt nicht sondern habt kein Interesse an genauer Berichterstattung. Entschuldigen Sie ich greife sie nicht persönlich an!!! Aber Kritik an schlechter Arbeit darf doch sein!!! Mit freundlichen Grüßen

  21. Sehr geehrter Herr Tauber,
    haben Sie vielen Dank für Ihren Artikel. Ich durfte den gesamten Marsch fur mein Projekt „Gesichter des Lebens“ fotografisch begleiten, also Aussage „ es fehlt halt an eindrucksvollen Bildern“ kann nicht mehr verwendet werden. Ich durfte die Menschen ein bisschen kennenlernen die marschierten, ich durfte den Angehörigen begegnen und auch ihr Gefühle mit meinen Kameras festhalten. Und ich stellte mir ebenfalls die Fragen „Wo sind unsere Abgeordneten, wo ist ihr Anstand und Respekt gegenüber den Soldaten und den Menschen die ihren Sohn, Mann, Bruder verloren haben …. es hat leider keine Priorität“. Dies macht traurig, beschämt mich und zeigt was Worte und dann eben Taten sind. Und ich hoffe das wir als „Gesichter des Lebens“ mit unseren Fotos ein kleinwenig für Menschlichkeit – Wertschätzung – Anerkennung mit beitragen können. Danke!

    1. Unser Staat legt Wert darauf, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist. Aber wo war unser Parlament, das ja unsere Einsätze im Ausland angeordnet hat, wo war der Minister?

  22. On der heutigen Zeit ist es doch so das man nicht mehr stolz sein darf und die Flagge nicht zeigen darf.
    Ich bin stolz auf unsere Bundeswehr, damals und auch heute!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert