Ein paar Worte zum Abschied

Mein Dank an die Mitarbeiter:innen und Soldat:innen der Bundeswehr

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

es ist mir ein besonderes Anliegen, mich von Ihnen und Euch zu verabschieden. In den zurückliegenden drei Jahren als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung habe ich viel Unterstützung erfahren. Dafür kann ich gar nicht genug Danke sagen. Es war die größte Ehre gemeinsam mit Ihnen und Euch für unsere Streitkräfte und das Vaterland zu dienen.

Einige offene Worte zum Schluss: Die Bundeswehr stand und steht zweifellos vor vielen Herausforderungen und es ist unbestritten so, dass angesichts des hohen Handlungsdrucks auch Fehler gemacht werden – auf allen Ebenen. Der Umgang mit solchen Fehlern durch eine andere und bessere Fehlerkultur ist eine der entscheidenden Veränderungen in den Streitkräften. Jeder verdient eine zweite Chance. Dazu gehört vor allem, sich selbst kritisch zu prüfen. Werde ich meiner eigenen Verantwortung auf meiner Ebene gerecht? Ich weiß, dass auch ich Fehler gemacht habe. Ich war bemüht, erkannte Mängel abzustellen. Ob und wie mir das gelungen ist, mögen andere beurteilen. Dort, wo ich gefehlt habe, bitte ich um Nachsicht und Verzeihung.

Als besonders schmerzlich habe ich es immer empfunden, wie viele Medien mit der Bundeswehr umgehen. Ich kenne kein Land im westlichen Bündnis, in dem die eigene Armee auf eine vergleichbare Art und Weise begleitet wird. Natürlich ist Kritik an vielen Stellen nicht nur berechtigt, sondern notwendig. Aber es gibt in der Tat so viele positive Dinge über die Menschen, die in der Bundeswehr Dienst tun, zu berichten. Es wäre zu wünschen, wenn das künftig den gebührenden Raum in der öffentlichen und medialen Darstellung unserer Streitkräfte findet. Mich haben unsere Soldat:innen und auch unsere zivilen Mitarbeiter:innen, die aus meiner Sicht mehr Aufmerksamkeit verdienen, immer wieder aufs Neue beeindruckt. Die Deutschen können stolz sein auf ihre Bundeswehr.

Grundlage dafür ist bis heute – davon bin ich überzeugt – die Innere Führung. Dort wo besonderes geleistet wird, liegt es oft an dieser unseren Streitkräften zugrunde gelegten Werteordnung. Diese Werteordnung kann nicht befohlen werden, man muss sie sich selbst erarbeiten oder anerziehen. Innere Führung kann nie ein bevormundendes Regelwerk sein. Es geht um Selbsterziehung. Wolf Graf von Baudissin hat daher nicht den „hart erzogenen“, sondern den „sich selbst hart erziehenden“ Soldaten als Vorbild beschrieben. Die Innere Führung bildet den Rahmen, in dem die Soldat:innen aus Werten und Normen das notwendige geistige und handwerkliche Rüstzeug entwickeln können, welches sie brauchen, um im Kampf nicht nur zu bestehen, sondern zu siegen. Ich würde mir wünschen, dass dieser Wesenszweck in den politischen Debatten klarer benannt wird. Clausewitz hat es so formuliert: „Allem wozu Streitkräfte gebraucht werden, liegt die Idee des Gefechts zugrunde. Sonst würde man ja keine Streitkräfte gebrauchen.“

Die letzten drei Jahre hatte ich das schönste Amt meiner politischen Karriere inne. Ich durfte mit zwei Ministerinnen, die ich sehr schätze, und ganz vielen wunderbaren Menschen in der Bundeswehr unserem Land dienen. Mein Dank gilt dabei ganz besonders der Inhaberin der Befehls- und Kommandogewalt, unserer Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Für all diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar, vor allem für das hohe Maß an Wertschätzung, das mir zuteil wurde. Ich habe dort die Kameradschaft erlebt, die ich mir manchmal in meiner Partei gewünscht hätte.

Für mich persönlich waren einige Entscheidungen, Aufgaben und Projekte besonders wichtig: Die Entwicklung des Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz unter der Überschrift „Dein Jahr für Deutschland“, die Invictus Games 2023 in Düsseldorf, die Strategie der Reserve, die Weiterentwicklung des Konzeptes zur Betreuung und Fürsorge der Veteranenarbeit, die Begleitung und Teilnahme am „Marsch zum Gedenken“ und die Beschaffung einer bewaffneten Drohne waren dabei sicherlich die wichtigsten und spannendsten Projekte.

Es war mir eine Ehre für unsere Streitkräfte und Deutschland zu arbeiten. Es bleibt mir eine Ehre, in unseren Streitkräften als Reserveoffizier zu dienen. Wie ich zu sagen pflege:

Hurra!

Ihr und Euer Peter Tauber

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