Der etwa andere Jahresrückblick 2010
Sparpaket, Griechenland-Krise, Euro-Stabilisierung, Neuregelung der Hartz-IV-Sätze, Energiekonzept, Abschaffung der Wehrpflicht, Rücktritt des Bundespräsidenten, die Wahl eines Nachfolgers, und, und, und… Was Dr. Peter Tauber in seinem ersten Jahr als Bundestagsabgeordneter erlebt hat, könnte mühelos eine ganze Legislaturperiode füllen. Die Zeit „zwischen den Jahren“ bietet auch für den 36-jährigen Christdemokraten die Möglichkeit, sein Jahr 2010 Revue passieren zu lassen, inne zu halten und Kraft zu schöpfen für die Herausforderungen 2011.
Es waren arbeitsreiche zwölf Monate für den Unionspolitiker aus Gelnhausen. Rund 600 Termine hat er absolviert, hat den Wahlkreis bereist und den Kontakt zu den Bürgern gesucht. Ansprechbar und greifbar sein, vor Ort präsent und nicht irgendwo „weit weg in Berlin“ – daran will er auch künftig festhalten. Ein absoluter Höhepunkt im Veranstaltungskalender war für ihn nach eigenem Bekunden das historische Stadtfest in Gelnhausen Ende Mai – die Zeitreise zurück ins Jahr 1180 ließ dem promovierten Geschichtswissenschaftler das Herz aufgehen.
Aber auch in der Bundeshauptstadt kam es immer wieder zu beeindruckenden Begegnungen: Besonders berührt hat ihn die Rede des israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres im deutschen Bundestag anlässlich des Holocaust-Gedenktages. Apropos Rede: Fünf Mal hat Tauber im vergangenen Jahr selbst im Plenum des hohen Hauses sprechen dürfen – für einen Bundestagsneuling keine Selbstverständlichkeit und jedes Mal etwas Besonderes. Klar, dass für den streitbaren CDU-Mann dabei das Rededuell zur Zeitarbeit mit den politischen Schwergewichten Andrea Nahles (SPD) und Gregor Gysi (Linke) eine besondere Herausforderung war.
Als Ehre hat er es empfunden, dass er seit einigen Wochen – neben seiner Arbeit im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie in der Enquetekommission Internet und digitale Gesellschaft – auch dem Ausschuss für Arbeit und Soziales angehört. Ein spannendes, neues Themenfeld, das dem Abgeordneten jedoch auch aufgrund seiner Herkunft aus dem Main-Kinzig-Kreis – Stichwort Langzeitarbeitslosigkeit und Optionsmodell – bereits sehr vertraut ist.
Die Arbeit wird auch im nächsten Jahr nicht weniger werden – im Gegenteil. Leistbar sei das nur mit der Unterstützung seines Teams um Max Schad und Melanie Hutter sowie Konstantin Kurt , weiß Tauber. „Man braucht Menschen, die mitdenken und anpacken. Ohne meine tollen Mitarbeiter wäre das alles gar nicht zu schaffen.“
Ein wichtiger Bestandteil seiner täglichen Arbeit ist für ihn das Internet geworden. Der CDU’ler bloggt und twittert, ist bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken aktiv. „Dabei habe ich viele interessante Menschen kennengelernt. Und gerade das Bloggen bietet die Möglichkeit, spannende Themen auch überregional und unabhängig von der Tagespolitik darzustellen“, erklärt er seine Offenheit für die Nutzung neuer Medien. Dabei darf es durchaus auch mal „menscheln“. Seiner Begeisterung über den Pokalsieg „seiner“ Offenbacher Kickers über Borussia Dortmund machte der bekennende Fußballfan gleich in mehreren Twitter-Beiträgen Luft – weil Politik eben nicht alles ist im Leben.
Und irgendwie beruhigend, wenn man weiß, dass auch im professionellen Politbetrieb nicht immer alles nach Plan läuft: Der Rücktritt von Bundes-präsident Horst Köhler hat nicht nur den heimischen Abgeordneten überrascht und auch, dass die Wahl von Köhlers Nachfolger Christian Wulff erst im dritten Anlauf klappte, war so nicht einkalkuliert. Dass Peter Tauber zu allem Überfluss auch noch den Wahlmännern der Union in einer Fraktionssitzung zwischen den Urnengängen sprichwörtlich „das Licht ausknipste“, weil er sich etwas zu schwungvoll gegen den Schalter gelehnt hatte – Schwamm drüber.
Nun also der Jahreswechsel; die Möglichkeit abzuschalten, aber auch, Arbeitsabläufe kritisch zu hinterfragen. Was kann optimiert werden? Was sollten wir ganz anders machen? Das sind Fragen, denen sich Peter Tauber in den kommenden Tagen widmen wird.
Und was ist mit dem persönlichen Freiraum? Um seine neue zweite Heimat Berlin zu erkunden und besser kennenzulernen, dafür hat die Zeit noch immer nicht ausgereicht. „Hier und da mal ein halber Tag, um ein Museum zu besuchen“, das wünscht sich der Historiker für das kommende Jahr. Nicht nehmen lassen hat er es sich allerdings, im Luisenjahr 2010 die Ausstellungen anlässlich des 200. Todestages der einstigen preußischen Königin zu besuchen. Da erscheint es nur folgerichtig, dass auch sein Lieblingszitat aus dem Munde von „Miss Preußen“ stammt: „Wenn jedermann nach seinem Gang handeln wollte, jeder seinen Neigungen folgen; was würde da aus uns allen werden?“ Ein Grundsatz, an dem Peter Tauber auch im Jahr 2011 sein Handeln ausrichten will.