Eine Woche bei der Truppe
Ich bin Oberleutnant der Reserve. Nach meinem Grundwehrdienst habe ich während des Studiums in den Semesterferien regelmäßig Wehrübungen abgeleistet. Inzwischen dürften das fast 400 Tage sein. Während des Berufs und nun als Abgeordneter war und ist es mir wichtig, den Kontakt zu den Kameraden in der Truppe zu halten. im Rahmen des Grundwehrdienstes und auf den Lehrgängen und Übungen habe ich bei der Bundeswehr viel gelernt, nicht allein das soldatische Handwerk, sondern auch viel über mich selbst und andere. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, die ich nicht missen möchte und die mich heute ausmachen. Kameradschaftlich mit anderen unserem Land zu dienen, ist etwas Besonderes. Auch deshalb bin ich stolz und dankbar, als deutscher Offizier in unseren Streitkräften einen Beitrag zu leisten.
Natürlich hat sich die Bundeswehr in den letzten 20 Jahren massiv verändert. Auch diese Veränderungen mitzuerleben ist mir wichtig. Das geht nur durch regelmäßiges Üben in der Truppe. Als Historiker und Offizier interessiert mich nicht nur die Geschichte und Tradition, sondern eben auch der Wandel im Auftrag, in Ausrüstung und Selbstverständnis der Soldatinnen und Soldaten. Um das zu dokumentieren, ist das Militärhistorische Museum der Bundeswehr eine wichtige Institution. Es bewahrt nicht nur die historische Erinnerung an die Wehrpflichtarmee oder die Auslandseinsätze, sondern setzt sich auch mit der Rolle des Militärs in der heutigen Gesellschaft auseinander. Es ist außerdem wichtig, dass es einen Ort gibt, wo sich Bürgerinnen und Bürger mit der Geschichte nicht nur der Bundeswehr, sondern des Militärs in Deutschland beschäftigen können. In seiner Konzeption ist das Museum dabei einzigartig. Die Ausstellung und die wissenschaftliche Arbeit genügen dabei höchsten Ansprüchen und sind auch museumsdidaktisch auf dem neuesten Stand.
Im Rahmen meiner zweiten Wehrübung vor Ort, die leider nur eine Woche dauerte, habe ich wie bereits bei der erstenÜbung für eine im kommenden Jahr geplante Ausstellung recherchiert und zugearbeitet. Dabei konnte ich auf meiner bisherigen wissenschaftlichen Arbeit als Historiker, unter anderem auch auf meine Dissertation, die sich mit einem militärhistorischen Thema beschäftigt hat, aufbauen.
Danke für eine Woche bei der Truppe. Danke für erlebte Kameradschaft und Korpsgeist. Danke für Soldaten und zivile Mitarbeiter, die ihren Auftrag erfüllen und dabei keine „Kommissköpfe“ sind, sondern in der Lage leben. Es war mir eine Ehre, wieder dazugehören zu dürfen.