Deutschland ist weltmeisterlich

Meine Güte was war das für ein tolles Fußballfest in Südafrika. Und an alle ewigen Meckerer in Deutschland: Unsere Elf hat nicht nur genauso schön wie im Sommermärchen 2006 im eigenen Land gespielt. Sie war auch noch genauso erfolgreich. Das hätten ihr vorher nicht alle zugetraut. Auch das gehört zur Wahrheit. Doch es ging eben nicht nur um Fußball. Das haben die vielen Artikel in den Zeitungen und Internetdiskussionen gezeigt. Der Sport ist wieder einmal eine große gesellschaftliche Kraft, die Menschen begeistert und zusammenbringt. Die ein Gemeinschaftsgefühl entstehen lässt, dass unsere Gesellschaft dringend braucht. Darum auch hier nochmal die klare Ansage an die Linke in Deutschland: Es ist nur peinlich, wenn ihr beim Anblick schwarz-rot-gold geschminkter und gekleideter junger Menschen etwas über Nationalismus und ein ungutes Gefühl schwafelt. Erstens strafen Euch die begeisterten Menschen in Deutschland Lügen und zweitens habt ihr auch offensichtlich in Geschichte nicht aufgepasst! Schwarz-rot-gold sind die Farben der Freiheit und der Demokratie. Wer mit diesen Farben Probleme hat, der hat also in der Tat ein Problem.

Haben sie die Geschichte von den drei Brüdern aus Berlin gehört, die aus dem Libanon kommen? Alle drei sind inzwischen deutsche Staatsbürger und haben anlässlich der Fußballweltmeisterschaft eine 20 Quadratmeter große Deutschlandfahne an ihrem Haus befestigt. Mehrfach haben Linksradikale nun versucht, die deutsche Fahne, deren Farben seit Beginn des 19. Jahrhunderts für Freiheit und seit der 1848er Revolution für Demokratie und das Recht stehen, zu stehlen oder gar anzuzünden. Es ist den Linken offensichtlich ein Dorn im Auge, das sich Migranten mit ihrer neuen Heimat identifizieren und eben nicht nur die deutsche Fußballnationalmannschaft anfeuern, sondern damit auch ein Bekenntnis zu Deutschland ablegen wollen. Dabei ist genau dass, was Integration am Ende auch bedeuten sollte. Das schöne ist: Dem Patriotismus der Neubürger kann die politische Linke keinen dumpfen Nationalismus unterstellen, wie sie das sonst bei jeder normalen patriotischen Regung im Lande gerne tut. Auch daher resultiert wahrscheinlich die Mut ob dieses eindrucksvollen Bekenntnisses zur neuen Heimat.

Das war eine tolle Geste unserer Jungs aus der Fußballnationalmannschaft: In der vergangenen Woche haben Sammy Khadira, Per Mertesacker und Oliver Bierhoff trotz Trainingsbelastung und Medienrummel Zeit gefunden, via Videotelefonie Grüße an die Soldaten in Kunduz in Nordafghanistan zu übermitteln. Für die Soldaten war das ein wichtiges Signal, dass sie nicht vergessen sind. Und das Lob der Fußballer für ihre Leistung im Einsatz tat sichtlich gut.

Und noch ein Beispiel für Integration: Wir wollen, dass Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, die für unser Zusammenleben zentralen Werte annehmen und sich dazu bekennen. Richtschnur ist das Grundgesetz. Und natürlich soll niemand die Identität seiner Väter und Vorfahren leugnen. Die beiden Kicker Boateng und Cacao sind überzeugte Christen, bekreuzigen sich auf dem Platz. Cacao spricht über seinen christlichen Glauben auch in Interviews und darüber, wie er andere von der frohen Botschaft Jesu Christi überzeugen will. So eine Überzeugung und so eine positive Ausstrahlung würde ich mir manchmal auch von vielen anderen Christen und den Kirchen in Deutschland wünschen.

Der Bund der Steuerzahler übte Kritik, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel und einige Bundestagskollegen zu dem sensationellen Spiel gegen Argentinien geflogen waren. Meine Meinung ist da relativ klar: Es geht doch bei solchen Reisen, bei denen immer auch Gespräche und andere Termine auf dem Programm stehen, nicht darum, die Fußballleidenschaft von Angela Merkel zu befriedigen. Es geht darum, das unser Regierungschef – egal wie er oder sie heißt und egal welcher Partei er oder sie angehört – unser Land auch bei solchen wichtigen Veranstaltungen und Anlässen würdevoll vertritt und dies nutzt, um Deutschlands Interessen in Gesprächen zu vertreten. Und wenn man weiß, dass die Spieler nach dem Spiel Angela Merkel in der Kabine gefeiert haben und sie zu einer kurzen Ansprache nötigten, dann ist das auch ein Zeichen, dass unsere Elf es als eine Form der Wertschätzung empfand, das ein Repräsentant unserer Nation sich die Mühe macht, direkt vor Ort zu sein. Diese Kritik war eindeutig verfehlt – mit anderen Worten: ein klares Abseits!

Die Halbfinalniederlage unserer Elf habe ich in Berlin geschaut. Ich konnte auf dem Pariser Platz die Ströme an Fans beobachten und dabei viel mir auf: Viele junge Menschen aller Herren Länder, die als Touristen unsere Hauptstadt besucht haben, waren besonders aufwendig mit schwarz-rot-goldenen Fanutensilien geschmückt. Was ist das für ein wunderschönes Zeichen, dass junge Menschen von überall auf der Welt kein Problem damit haben, die deutschen Farben zu tragen und die deutsche Fußballmannschaft anzufeuern.

3 Kommentare zu “Deutschland ist weltmeisterlich

  1. Sehr geehrter Herr Tauber,

    bitte stellen Sie Ihre Demokratieliebe unter Beweis und unterzeichnen Sie den Aufruf der Kampagne für ein Parlament bei den Vereinten Nationen: http://unpacampaign.org

    Der Aufruf als PDF: http://www.unpacampaign.org/appeal/de.pdf

    Die Kampagne, die 2007 von dem Komitee für eine Demokratische UNO ins Leben gerufen wurde, wird bereits von 721 Parlamentsabgeordneten aus 96 Ländern unterstützt. Hinzu kommen hunderte von angesehenen Persönlichkeiten, so zum Beispiel 239 Professoren aus 52 Ländern, 6 Nobelpreisträger, 11 alternative Nobelpreisträger, 8 ehemalige Außenminister, 3 ehemalige Premierminister und Menschen aus allen Lebensbereichen.

    Die drei Brüder wohnen übrigens bei mir um die Ecke und ich muss sagen ich hab sehr geschmunzelt als ich die Fahne das erste mal gesehen habe. Eine solche WM kann durchaus im positiven Sinne identitätsstiftend sein – schade nur, dass wir nicht ein Fussballturnier mit unterschiedlichen Planeten veranstalten können….

    Ich möcte aber auch den Wert regionaler und nationaler Identitäten nicht unter den Scheffel stellen. Häufig ersetzen emotional geprägte Identitäten das Intellektuelle Verständnis des Gesellschaftsvertrages/der Demokratie und tragen damit zum friedlichen Miteinander bei.

    Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommerpause!

  2. Hallo Peter,

    mit deinem Artikel versuchst du dein anscheinend doch rückwärtsgewandtes Denken geschickt zu ummanteln. Du erweckst den Anschein, dass Migranten nur dann erwünscht sind, wenn sie sich zum christlichen Glauben bekennen. Wo sind deine Worte zu Özil, Tasci oder Khedira?

    „Wir wollen, dass Menschen, die dauerhaft in Deutschland leben, die für unser Zusammenleben zentralen Werte annehmen und sich dazu bekennen.“

    Ich dachte, Du hättest mitbekommen, dass die Debatte um die Leitkultur gescheitert ist und selbst die CDU von Integrationspolitik spricht.

    Viele Grüße

    Daniel

    http://danielmack.de/2010/07/danke-jungs/

  3. Ein gelungener Beitrag der die WM und das „Drumrum“ noch einmal schön zusammenfasst – habe einiges davon in meinem Blog ja auch angesprochen.

    Das mit unsrer Bundeskanzlerin fand ich persönlich auch sehr schade (ebenso dass es direkt Kritik daran gab, dass Herr Wull das Spiel um Platz 3 und das Finale besuchen wird), gerade wenn man sieht wie viele Staatsoberhäuper aus anderen Ländern über längere Zeit anwesend waren. Finde es klasse, wenn Politiker diese Sache unterstützen, sich Zeit dafür nehmen und sich für so etwas begeistern können.

    Bin gespannt auf das morgige Spiel und auch überzeugt davon, dass wir an die Leistungen aus den Spielen vor dem gegen Spanien anknüpfen können.

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