Bundesfreiwilligendienst und Jugendfreiwilligendienste ausbauen!
Mit dem neuen Bundesfreiwilligendienst und dem Ausbau der Jugendfreiwilligendienst startet die christlich-liberale Koalition das größte gesellschaftspolitische Projekt der Legislaturperiode. Warum ist nach dem Ende der Wehrpflicht der Ausbau der Jugendfreiwilligendienste so wichtig? Könnte man nicht meinen, dass gerade aufgrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels ein gesellschaftliches Interesse besteht, Jugendliche unmittelbar nach einem erfolgreichen Schulabschluss dem Arbeitsmarkt zuzuführen? Wer so argumentiert, der verkennt, dass es bei weitem nicht ausreicht, junge Menschen für den Arbeitsmarkt der Zukunft zu qualifizieren. Unser Land steht vor so großen Herausforderungen, dass wir von der kommenden Generation deutlich mehr verlangen werden, wenn wir wollen dass Deutschland eine Zukunft hat.
Wir wollen eine junge Generation heranwachsen sehen, die danach strebt, Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen und unser Land zu gestalten. Wenn wir ihr dieses Streben anerziehen – und das sollten wir dringend tun -, dann müssen wir jungen Männern und Frauen konsequenter Weise auch die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen. Das Problem – und das sehen wir ja täglich – ist, dass man diese Verantwortung zwar u.U. geschenkt bekommt, dass dies aber keineswegs bedeutet, dass diejenigen, die Verantwortung tragen, dieser auch gerecht werden. Verantwortung zu übernehmen muss und kann man aber lernen. Und genau da kommen die Jugendfreiwilligendienste und der neue Bundesfreiwilligendienst ins Spiel.
Da die Bundesländer nicht bereit waren und sind, ihre Kompetenz in Sachen Jugendfreiwilligendienste abzutreten und der Bund umgekehrt aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht wahllos Finanzmittel für die Jugendfreiwilligendienste zur Verfügung stellen kann, wird das Engagement junger Menschen künftig auf zwei Säulen ruhen. Dabei soll sichergestellt sein, dass es für die jungen Freiwilligen nahezu keinen Unterschied macht, ob sie einen Bundesfreiwilligendienst ableisten oder einen der bereits etablierten Jugendfreiwilligendienste. Hinzu kommt, dass die Einsatzfelder junger Menschen weit über den bisher sozialen und ökologischen Bereich hinaus ausgedehnt werden sollen. Integration, Sport, Kultur, Bildung und Politik – in all diesen Bereichen unserer Gesellschaft sollen sich künftig junge Menschen mit ihren Fähigkeiten beweisen können, etwas lernen und Verantwortung übernehmen.
Die Aussetzung der Wehrpflicht war ein relativ schneller Paradigmenwechsel deutscher Sicherheitspolitik. Dies erklärt auch, warum daraus folgend auch im Bereich der Freiwilligendienste noch Fragen offen sind. Wir wollen künftig, dass alle Jugendlichen, die sich für ein Freiwilligenjahr entscheiden, Kindergeldanspruch haben. Immer wieder gibt es Probleme mit der Umsatzsteuerbefreiung für die Freiwilligendienste und es fehlt noch an einer entsprechenden Anerkennungskultur, die einen zusätzlichen Mehrwert für die jungen Freiwilligen generiert. Die christlich-liberale Koalition hat diese Probleme erkannt und wird sie lösen.
Für das freiwillige Dienen für unser Land kann man aber trotzdem schon jetzt bei jungen Menschen werben, sie dazu einladen und sie auffordern, sich zu beweisen. Deutschland hat eine junge Generation, die zuversichtlich und tatkräftig ist – zumindest erlebe ich viele junge Menschen im Gespräch auf diese Art und Weise. Damit unterscheiden sie sich wohltuend von vielen Älteren, die gerne meckern und Verantwortung abschieben, Schuld bei anderen suchen. Wir müssen auf diese junge Generation setzen. Geben wir ihnen also die Möglichkeit, dieses Land nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Und in den Jugendfreiwilligendiensten können sie damit beginnen. Dann hat auch die Aufforderung „Tu was für Dein Land! Tu was für Dich!“ ihre Berechtigung. Unser Land hat nur eine Zukunft, wenn wir sie der jungen Generation anvertrauen und sie stark machen.
Die Wehrpflicht war in den letzten Jahren faktisch auch ziemlich „freiwillig“: http://andreasmoser.wordpress.com/2010/12/22/das-war-die-wehrpflicht/
Sehr geehrter Herr Tauber,
freiwilliges Engagement an die Stelle der Wehrpflicht zu setzen, halte ich für einen grundsätzlich sehr fortschrittlichen Gedanken (auch wenn ich nicht vorruaszusehen vermag, ob und inwiefern der Bundesfreiwilligendienst mit dem Jugendfreiwilligendienst kollidieren wird, vielleicht können Sie mir da weiterhelfen?).
Da ich selbst zur Zeit als Freiwillige im Zusammenhang eines „Freiwilligen Sozialen Jahres im politischen Leben“ tätig bin, ist mir persönlih wichtig, eines an dieser Stelle zu sagen:
„…dass die Einsatzfelder junger Menschen weit über den bisher sozialen und ökologischen Bereich hinaus ausgedehnt werden“ ist im Rahmen der Jugendfreiwilligendienste bereits erarbeitet worden. Neben dem bekannten FSJ und FÖJ, werden auch das FSJ-Kultur, FSJ-Politik, Denkmalpflege und FSJ im Sport angeboten(was nicht heißt, dass ein weiterer Ausbau dessen nicht begrüßenswert wäre). Deren „Anerkennungskultur“ ist ganz offensichtlich noch ausbaubar. Deshalb freut es mich umso mehr, dass die christlich- liberale Koalition dieses Problem erkannt hat und es lösen wird.
Aus eigener Erfahrung: ein FSJ -egal mit welchem Schwerpunkt- ist ne ziemlich großartige Idee .
Mit freundlichen Grüßen
Persönlich finde ich den Bundesfreiwilligendienst eine tolle Sache. Unser Sohn ist gerade dabei sich für einige Projekte zu bewerben.
Ich hoffe dass sie das Engagement der CDU in diesem Bereich noch weiter fördern werden.
Einverstanden!
Sollte dieses „freiwillige soziale Jahr“ wie es wohl einmal hieß nicht auch für die ältere Generation kommen?