Menschen, die mich dieses Jahr beeindruckt haben.

Das schöne an meiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter ist, dass ich immer wieder Menschen treffe, die mich tief beeindrucken und die aus meiner Sicht echte Vorbilder sind. Schon letztes Jahr habe ich an dieser Stelle von ihnen berichtet. Auch in den letzten Monaten sind sie mir wieder begegnet und mit ihrem Tun sind sie für mich eine stetige Motivation.

Einer dieser Menschen ist auf jeden Fall Martin Stolle. Der junge Mann, der an Leukämie erkrankt ist, hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Allen, die ihn unterstützen, die für ihn eine Typisierungsaktion organisiert haben, die überregionale Aufmerksamkeit und 5.000 Menschen erreichte, muss man ein großes Dankeschön sagen. Martin Stolle selbst ist eine beeindruckende Persönlichkeit, weil er wahrscheinlich auch aufgrund seiner Art diese Solidarisierungswelle ausgelöst hat, sondern weil er es sich zum Ziel gemacht hat, anderen Mut zu machen, in dem er ganz offen über seine Krankheit spricht und auf Facebook andere teilhaben lässt. Dass für ihn ein passender Knochenmarkspender gefunden wurde, ist ein Glücksfall. Die positive Lebenseinstellung des jungen Mannes auch.

Neulich habe ich Hanna Boeckler, geboren am 2. Juni 1929, kennengelernt. Sie ist die älteste Bundesfreiwillige und leistet ihren Dienst in einer kirchlichen Einrichtung ab. Die rüstige Dame hat mir sehr engagiert von ihrer täglichen Arbeit berichtet. Sie ist eine echte Brücke zwischen den Generationen. Das zeigt, dass es gut war, nach dem Ende des Zivildienstes die Freiwilligendienste deutlich auszubauen. Es ist schön, dass es so viele Menschen gibt, die bereit sind, ein Jahr freiwillig einen Dienst für unser Land zu leisten. Die junge Freiwillige Sami Barenz, die in Meerholz ihren Dienst tut, hat ihre Motivation in einem Satz zusammengefasst. Auch sie hat mich mit ihrer offenen Art berührt. Sie hat gesagt: „Ich wollte gerne Gutes tun.“ Schöner kann man es nicht sagen.

Überrascht hat nicht nur mich die Nachricht, dass sich der Gründauer Bürgermeister Heiko Merz dafür entschieden hat, nicht wieder für das Amt zu kandidieren. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt – gerade weil Merz vor Ort auch nicht mit einem Thema konfrontiert war, dass die Menschen so aufgebracht hat, das er im Amt zerrieben worden wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Er ist allseits beliebt und auch ich schätze ihn menschlich sehr. Wir hatten immer ein gutes und kollegiales Miteinander über die Grenzen der Parteien hinweg. Darum will ich mich nicht an den Spekulationen für die Gründe beteiligen. Ich stelle nur fest, dass es in der Politik ruhig mehr Charaktere wie ihn geben sollte.

Intensiven Kontakt hatte ich dieses Jahr zum THW. Die Kameraden in Bad Orb haben mit ihrer Ortsgruppe ein großes Jubiläum gefeiert. Ich freue mich, dass ich in Berlin dafür sorgen konnte, dass wir die Mittel für das THW, das im Gegensatz zu den Feuerwehren vom Bund finanziert wird, erhöht haben. Generell sollten wir uns vornehmen, allen Freiwilligen bei den Feuerwehren, dem DRK und dem THW für ihren Einsatz zu danken. Das kann man gar nicht oft genug tun. Darum sei es hier noch einmal gesagt: „Danke liebe Männer und Frauen! Ihr Einsatz ist im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.“

Für das kommende Jahr freue ich mich wieder auf viele Begegnungen vor Ort. Der wahre Reichtum dieses Landes sind die Menschen, die anpacken, die etwas erreichen, die Verantwortung für andere übernehmen und nicht nur meckern und jammern. Das gilt für die verantwortlich handelnden Unternehmer genauso wie für die engagierten Mitglieder der vielen kirchlichen und sozialen Initiativen. Es gilt für die Jugendlichen, die sich gesellschaftlich und politisch engagieren, sowie auch die Senioren, die den „Ruhestand“ nutzen, um weiter ehrenamtlich Verantwortung zu übernehmen. Sie alle braucht unser Land. Und sie sind für mich täglich ein neuer Ansporn für meine Arbeit. Und da ich viele solcher Menschen kenne, schaue ich optimistisch in die Zukunft.

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