Die Silver Surfer
Helga Maier ist 61 Jahre alt und wohnt gemeinsam mit ihrem Mann in einem Vorort von Berlin. Sie sitzt vor dem Computer und vergleicht die Angebote ambulanter Pflegedienste im Internet. Wie hoch sind die Kosten? Was beinhaltet die Pflege? Gibt es Zuschüsse von der Krankenkasse? Alles Fragen, die im Vorfeld bequem von zu Hause geklärt werden können. So könnte heutzutage eine Szene in einem entsprechenden Haushalt ablaufen. Denn: die Zahl der 50- bis 80-jährigen im Internet nimmt rasant zu! Von den in der Internetbranche sogenannten „Silversurfern“ – jene Bürgerinnen und Bürger ab dem 50. Lebensjahr – ist jeder zweite im World Wide Web aktiv. Im direkten Vergleich zu den Jahren davor sind die Silversurfer somit die am schnellsten wachsende Gruppe im Netz. Zwar machen die Nutzer im Alter von 11 bis 29 Jahren mit 97,4% immer noch die aktivste Gruppe aus, aber die Silversurfer holen spürbar auf. Das Internet „gehört“ also längst nicht mehr nur den jüngeren Generation und das ist gut.
Dabei nutzt diese Gruppe das Internet nicht nur zur reinen Information: Chaträume, Foren zum Austausch von gemeinsamen Interessen oder Verabredungen und der Kontakt über soziale Netzwerke werden hier genauso genutzt wie in anderen Altersgruppen auch. Oftmals findet der „erste Kontakt“ mit dem Internet über jüngere Mitglieder der Familie statt, aber viele lernen die digitale Welt auch aus reinem Eigeninteresse oder in sozialen Einrichtungen kennen. Was können wir daraus lernen? Das Internet kennt keine Altersgrenzen!
So gibt es beispielweise die Internetseite www.webseiten-fuer-senioren.de, die speziell auf den Bedarf der Generation 50plus zugeschnitten ist. Solch ein Webkatalog hat gegenüber der klassischen Internetsuchmaschine wie Google einige Vorteile, denn die Inhalte werden manuell von der Redaktion ausgewählt und bieten auch thematisch einen leichteren Einstieg in den Umgang mit dem Internet. Des weiteren werden Fachbegriffe erklärt, Fremdsprachenbegriffe übersetzt und Mitarbeiter für Rückfragen und Anregungen zur Verfügung gestellt.
Für viele Menschen mag das Internet auf den ersten Blick ein unsortiertes Netz aus scheinbar unendlich vielen Abzweigungen und Wegen zu sein. Doch ein Blick dahinter lohnt sich. Jeder kann hier etwas Nützliches für sich entdecken; und wenn es nur die Suche nach einer kurzen Information, das Betrachten von Bildern des letzten Stadtfestes oder der Austausch mit dem Enkel per Email ist.
Für mich persönlich ist das Tolle am Internet, dass jeder den Umfang seiner Medien- und Internetnutzung selbst bestimmt und je nach Zeit und Lust – und vor allem auch Bedarf – verschieden interagieren kann. Gerade für die ältere Generation offenbart das Internet eine Fülle von Beteiligungsmöglichkeiten in nahezu allen gesellschaftspolitischen Bereichen und eröffnet neuen Formen der Freiheitsgestaltung. Den Zugang finden – das ist das Hauptproblem. Zum Glück bieten inzwischen viele Volkshochschulen Kurse für Senioren an, die helfen, das Internet zu entdecken.
Lieber Peter Tauber,
so sehr ich Deine Anstrengungen schätze eine moderne Netzpolitik in der CDU zu etablieren, so sehr muß ich deutlich widersprechen Fünfzigjährige als Silversurfer zu titulieren und auf Seniorenseite zu verweisen. In einer Gesellschaft, die die Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre oder mehr verlängern will, ist das unangemessen.
Ansonsten Zustimmung.
Alles richtig nur stammt die Definition nicht von mir!
Ich kann bestätigen, dass es viele „Silver Surfer“ in der CDU gibt. Die tragen mit ihren Computeraktivitäten ganz erheblich zum Parteileben bei – und das oft schon über Jahre. Ich finde es sehr gut, dass Peter Tauber hier einmal so gut und verständlich erklärt, welche erhebliche Rolle das Internet für die älteren Jahrgänge spielt und was für eine hohe Bedeutung es hat. Und in sozialen Netzwerken wie Facebook oder auf Twitter kommunizieren durchaus alle Jahrgänge und Altersstufen miteinander und quer durcheinander. Das kann sehr fruchtbar sein.
Der http://www.webseiten-fuer-senioren.de Link hat einen Tippfehler.
Danke! Ist korrigiert!