Traditionsnamen für die neuen Korvetten der Marine!

Im Journalismus gibt es die alte Weisheit „Only bad news are good news.“ Deshalb liest man viel über Flugzeuge, die nicht fliegen, und Panzer, die nicht fahren. Aber jetzt einfach auch mal eine gute Nachricht: Unsere Deutsche Marine erhält fünf weitere Korvetten der Klasse 130. Das Besondere? Die Schiffe werden auf die Traditionsnamen „Köln“, „Augsburg“, „Lübeck“, „Emden“ und „Karlsruhe“ getauft. Das ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Traditionspflege der Bundeswehr, sondern auch ein kraftvolles Zeichen der Verbundenheit zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Besatzungen der Schiffe. Mit der Namensgebung verknüpft sind Patenschaften der fünf Städte für die gleichnamigen Korvetten.

In der Deutschen Marine war und ist es seit vielen Jahrzehnten gute Tradition, Schiffe und Boote mit den Namen von Städten und Bundesländern zu benennen. Bei der Namensvergabe für die fünf neuen Korvetten hat sich die Marineführung um Vizeadmiral Andreas Krause auch am neuen Traditionserlass für die Bundeswehr orientiert und deshalb Namen gewählt, denen eine wichtige Bedeutung in der Geschichte unserer Seestreitkräfte zukommt.

Die erste „Emden“ beispielsweise wurde 1906 auf Kiel gelegt und gilt militärhistorisch als das erfolgreichste Kriegsschiff der Kaiserlichen Marine. Im November 1914 aber unterlag sie nordwestlich von Australien in einem Gefecht, und die Überlebenden schlugen sich auf abenteuerliche Weise in die Heimat durch. Um die Erinnerung an die Verdienste der „Emden“ und ihrer Besatzung am Leben zu halten, verfügte die Preußische Regierung, dass den überlebenden Besatzungsmitgliedern zu genehmigen sei, den Schiffsnamen „Emden“ als Zusatz zum Familiennamen zu führen. Der Namenszusatz wurde über Generationen hinweg vererbt und noch heute tragen viele Nachfahren die „Emden“ in ihrem Namen. Die erste „Augsburg“ und die erste „Cöln“ hatten ihren Stapellauf im Jahr 1909, die erste „Karlsruhe“ 1912. Sie alle waren Kleine Kreuzer der deutschen Kaiserlichen Marine. Auch der Name „Lübeck“ hat eine lange Tradition bei den deutschen Seestreitkräften: So war bereits 1848 eine hölzerne Radkorvette mit dem Namen der Hansestadt von der Nationalversammlung der Frankfurter Paulskirche für die erste deutsche Bundesflotte angekauft worden.

Mit der Benennung der fünf neuen Korvetten kann also an große Traditionen in der Marinegeschichte angeknüpft werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass gerade aufgrund der notwendigen Modernisierung unserer Bundeswehr Tradition umso wichtiger ist und bleibt. Der Name ist für Schiffe weit mehr als nur ein Name. Er schafft Identifikation und stärkt die Verbundenheit mit unseren Soldatinnen und Soldaten der Marine, die fernab der Heimat ihren Dienst für unser Land leisten.

Die Hoffnung auf eine „Gelnhausen“ gebe ich übrigens noch nicht auf.

(Foto: Tobias Koch)

1 Kommentar zu “Traditionsnamen für die neuen Korvetten der Marine!

  1. Unbedingt „Gelnhausen“! Liegt im Vergleich zu Augsburg näher am Meer und verfügt über beste Schifffahrttradition und sogar den Schifftorturm! Vielleicht kann ein kleines Küstenpatrouillenboot es mit etwas Schwung zur Schiffstaufe die Kinzig hochschaffen.

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