Ich bin nicht angerufen worden
Hinter mir liegt eine eindrucksvolle Woche. Die Zahl der Nachrichten per SMS, per E-Mail, die Anrufe und Nachrichten auf Facebook und Twitter kann ich kaum zählen, geschweige denn darauf antworten. Allen, die mir gratuliert haben, sage ich daher an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Ich bin jetzt so oft gefragt worden, wie das eigentlich kam, was die Aufgaben des Generalsekretärs sind und welche Ziele ich mir gesetzt habe. Also noch einmal von Anfang an:
Donnerstag, 12. Dezember, war ein ganz normaler Tag in meinem Wahlkreis. Ich hatte zahlreiche Termine und am Abend stand eine umfangreiche Sitzung des CDU-Kreisvorstands auf der Tagesordnung. Wie so häufig habe ich im Laufe des Tages so oft telefoniert, dass der Akku meines Telefons den Geist aufgab. Nachdem ich wieder erreichbar war, tauchten sofort zahlreiche Nachrichten meines Berliner Büros auf: Ich müsse am Freitag früher als geplant nach Berlin kommen, denn im Kalender stehe nun ein persönliches Gespräch mit der Vorsitzenden der CDU, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. „Worum geht es?“ – „Davon war nicht die Rede.“
Da saß ich dann und überlegte. Ist es vermessen, zu glauben, Angela Merkel will mir eine Aufgabe übertragen? Und wenn ja welche? Dass die Einladung nur einer fröhlichen Plauderei oder dem Weihnachtswichteln galt, schien mir ziemlich unwahrscheinlich. Aufgrund meiner bisherigen politischen Arbeit lag etwas anderes nahe als die Aufgabe des Generalsekretärs – und doch hat mich die Vorsitzende dann gefragt, ob ich mir vorstellen könne, dieses Amt zu übernehmen. Was soll ich sagen? Natürlich habe ich „Ja“ gesagt. Es ist eine große Ehre und ein großer Vertrauensbeweis der Parteivorsitzenden. Wir haben dann noch eine gute Stunde über die anstehenden Aufgaben und viele andere Dinge gesprochen. Am Sonntag sollte ich dem Präsidium vorgestellt und am Montag durch den Bundesvorstand benannt werden. Es grenzt übrigens fast an ein Wunder im politischen Berlin, dass die Entscheidung der Parteivorsitzenden erst gut 48 Stunden später über die Ticker lief.
»Sind Sie schon angerufen worden?« Dies war die beliebteste Frage von Journalisten im politischen Berlin kurz vor Bekanntgabe der Ministerposten und deren Besetzung. Auch mich haben sie am letzten Samstag mit dieser Frage konfrontiert worden. Ich konnte diese Frage wahrheitsgemäß mit „Nein“ beantworten, denn Angela Merkel hat mich in einem persönlichen Gespräch und nicht am Telefon gefragt, ob ich bereit bin, die Aufgabe des CDU-Generalsekretärs zu übernehmen.
Als die ersten Meldungen über den Ticker liefen, konnte ich mich vor Anfragen, Glückwünschen und Nachrichten kaum retten. Nachdem mein Vorgänger Hermann Gröhe sich trotz seiner neuen Aufgabe die notwendige Zeit genommen hatte, um mit mir die Übergabe zu besprechen, ging es erneut Schlag auf Schlag. Mir war vor allem wichtig, schnell das Konrad-Adenauer-Haus, unsere Parteizentrale, kennenzulernen. Das Gebäude gehört sicherlich von seiner Architektur her zu den besonders sehenswerten in Berlin und drinnen arbeiten mehr als 100 Menschen für die Union. Was sind die Aufgaben der Geschäftsstelle und wie ist sie strukturiert? Das kann man hier nachlesen.
Ich bin sehr freundlich aufgenommen worden und habe dabei mit dem Bundesgeschäftsführer Dr. Klaus Schüler einen erfahrenen und klugen Politikmanager an meiner Seite. Am Donnerstag erfolgte dann die offizielle Amtseinführung durch die Parteivorsitzende und in Gegenwart meines Vorgängers Hermann Gröhe in der Parteizentrale. Jetzt bin ich der 13. Generalsekretär der CDU Deutschlands. Gefragt hat mich Angela Merkel am 13. Dezember. Da scheint die Zahl 13 für mich eine echte Glückszahl zu sein. Im April werde ich dann hoffentlich vom nächsten Bundesparteitag gewählt.
Vor uns liegen große Aufgaben. Zunächst wollen wir zehn Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen und vor allem die Europawahl bestehen und dabei gut abschneiden.
Darüber hinaus ist das Wahlergebnis des 22. Septembers für uns eine große Verpflichtung, denn wir haben in nahezu jeder gesellschaftlichen Gruppe in unserem Land die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler erreichen können. Vor allem junge Menschen, die erstmals CDU gewählt haben, werden sich fragen, was wir dafür tun, damit sie zuversichtlich ihre eigene Zukunft bauen können. In einer von Zuwanderung geprägten Gesellschaft steht die Union vor der Herausforderung, Antworten zu geben: Was verbindet uns alle? Was wollen wir gemeinsam für Deutschland erreichen? Das sind wichtige Themen, denen ich mich widmen will.
Wir wollen außerdem offen sein für Menschen, die unsere Überzeugungen teilen, aber noch nicht Mitglied der CDU sind. Neue Formen der Mitarbeit zu entwickeln, ist eine der spannenden Aufgabe der kommenden Zeit.
Für mich persönlich gilt: Viele Mitglieder kennen mich noch nicht und auch die Öffentlichkeit ist neugierig. Viele Journalisten haben mich ausführlich beschrieben. Ganz gut identifizieren kann ich mich mit dem Bild, das Ulf Poschardt in der WELT von mir gezeichnet hat.
Doch zunächst freue ich mich auf das Weihnachtsfest. Für mich ist das die schönste Zeit im Jahr. Ich bin zu Hause in Gelnhausen bei meiner Familie und treffe meine Freunde. Danach gibt es 2014 viel zu tun. Ich werde dabei mit ganzer Kraft für die CDU arbeiten und mich auf die Themen konzentrieren, die die Union voranbringen – und nicht über jedes Stöckchen springen, das mir Aktivisten oder die Presse hinhalten.
Bilder: Tobias Koch (tobiaskoch.net)
Hallo Herr Peter Tauber,
zugegeben, von Ihrer Existenz haben wir noch vor einer Woche Null – Ahnung gehabt.
Nun also an hervorgehobener Position in der CDU, nicht einfach dieser Job.
Als Mitglied der deutschen Wirtschaft, Familien- vater und Anhänger der CDU will ich Ihnen keine Ratschläge geben, offensichtlich sind Sie bereits ein gestandener Mann.
Aber wir dürfen uns zu Weihnachten und auch sonst etwas wünschen, nicht nur zur Weihnachtszeit :
Klarheit in politischer Aussage, keine Laberei mit leerem Inhalt.
Bleiben Sie authentisch, Diplomatie ist erforderlich und Sie sollen vorbildlich für uns und unsere Heranwachsenden sein.
Aber wenn der politische Gegner von “ Links “ oder ggf. auch “ Rechts “ utopisch unrealistische Vorschläge und Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands hat bitte entsprechend antworten.
Gleiches gilt auch für unsere nicht immer geliebten EU – Kommissare wie Laszlo Andor z.B., gibt Deutschland wesentliche Mitschuld an Finanzkrise in Europa – zuviel Export – Mindestlohn zu gering, gleichwohl in Ungarn Mindestlohn bei 1,64 € mit prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Gleichfalls Ihre Stellungnahme zu aktuellen Vorgängen wie Links – Extremisten und Chaoten in Hamburg die jegliche Werte mit Füßen treten.
Prosperierende Wirtschaft – Soziale Markt-wirtschaft – ist Grundlage jeglicher bisheriger sozialer Basis und zukünftiger Wohltaten.
Wir sind überzeugt daß Sie das mit dem Koalitions- partner SPD und seinem neuen Protagonisten Gabriel und auch mit Ihrem Kollegen Herrn Oppermann hinbekommen.
Wenn Sie erreichen, daß Herr Oppermann – Gegner der Abschaffung “ kalte Progression “ für die Leistungsträger unserer Nation hart arbeitender Mitarbeiter in den Fabriken, sein Veto aufgibt, würden Sie nicht nur Mehrheit bei der Wahl 2017 bekommen sondern auch die Herzen der Bürger gewinnen.
Das wünscht Ihnen
mfG Bernd L. Mueller im Team
Wir brauchen das um
Lieber Herr Tauber, ich hoffe, dass Sie auch trotz der neuen Aufgabe die Zeit finden werden, weiter so spannend in Ihrem Blog zu berichten. Ich freue mich darauf.
Herzliche Grüße, Frank R. Hoffmann (Mitgliederbeauftragter CDU Speyer)
Herzliche Glückwünsche auch aus dem Südwesten, dem cnetz und von Facebook! 😉
Ich fände es super, wenn Sie sich weiterhin treu und via FB und als Blogger aktiv bleiben würden – wie oben schon sehr gut gemacht. Denn die Möglichkeiten (und auch Grenzen und Gefährdungen) der neuen Medien für unsere Demokratie insgesamt und die Union im Besonderen lassen sich nicht nur theoretisch erfassen, sie müssen erfahren und erlebt werden! 💡
Alles, alles Gute, Gottes Segen für das neue Amt – und jetzt erst einmal einfach: Frohe Weihnachten!!!
Liebe*r Peter Tauber,
ich möchte mich dem Heer der Gratulanten anschließen und verbinde mit meinem aufrichtigen Glückwünschen die Hoffnung, dass Sie Ihren Worten Taten folgen lassen und uns intersexuelle Menschen mitdenken, unserer immer noch nicht erfüllten Menschenrechte auf körperliche und psychische Unversehrtheit, das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht der Kinder nun endlich erfüllen. Die Zeit ist reif.
Ihnen, Ihren An- und Zugehörigen wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest, mit allem, was Sie sich wünschen. Ich freue mich auf einen guten Dialog im neuen Jahr. Ihnen wünsche ich Gesundheit, eine glückliche Hand, bei Allem was sie tun. Bitte behalten Sie die Menschenrechte im Auge, ohne sie ist Demokratie nicht denkbar.
Herzliche Grüße
Lucie G. Veith
1. Vors./Intersexuelle Menschen e.V.