Minijobs erhalten und nicht abschaffen!
SPD und Grüne haben angekündigt, die Minijobs abzuschaffen. Künftig soll es nur noch möglich sein, 100 Euro „nebenher“ zu verdienen. Viel zu wenig für viele Menschen, die bisher von einem 400-Euro-Job profitieren. Grüne und SPD argumentieren, dass Minijobs reguläre Arbeitsverhältnisse verdrängen und Menschen systematisch in die Altersarmut führen. Wie sehen die Fakten aus?
Die Zahl der gewerblichen Minijobber ist seit mehr als acht Jahren fast unverändert: im Dezember 2004 waren rund 6,84 Millionen gewerbliche Minijobber angemeldet. Acht Jahre später im Dezember 2012 waren es 6,82 Millionen. Derzeit liegt die Zahl bei knapp 7 Millionen. Die Zunahme aller Minijobber um rund 126.000 ergibt sich ausschließlich aus dem gewollten Anwachsen der angemeldeten Minijobber in Privathaushalten. Damit haben wir die Schwarzarbeit in diesem Bereich wirkungsvoll reduziert.
Die pauschale Aussage, dass Minijobs reguläre Arbeitsverhältnisse verdrängen, ist mit Zahlen nicht zu belegen. Im Vergleich der Beschäftigungsformen sind die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen seit Dezember 2004 mit 10,5 Prozent stärker gewachsen als die Minijobs mit 1,8 Prozent. Die Minijobs vernichten also keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
Wer hat einen Minijob? Von den derzeit 6,95 Millionen Minijobbern übt ein Drittel (2,67 Millionen) bereits eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus und nutzt den Minijob lediglich als Nebenerwerb und Hinzuverdienst. Nicht jeder braucht den Minijob, um über die Runden zu kommen. Viele wollen einfach neben dem regulären Job noch in einem anderen Bereich arbeiten. Und das zusätzliche Geld ist herzlich willkommen. Darüber hinaus verdienen die Minijobber mehr als allgemein vermutet. Der durchschnittliche Nettostundenverdienst eines Minijobbers beträgt acht Euro und liegt damit über der Niedriglohngrenze von 7,12 Euro.
Gut jeder fünfte Minijobber ist Rentner und verbessert so das Einkommen im Alter. Damit ist das eine Möglichkeit für diejenigen, deren Rente nicht reicht, etwas gegen Altersarmut zu tun. Viele Rentner haben aber auch einen Minijob, weil sie gerne noch aktiv arbeiten möchten und gerne etwas hinzuverdienen. Das ist sogar die größere Zahl.
Wie steht es um die Altersvorsorge der Minijobber? Die christlich-liberale Koalition hat eine generelle Rentenversicherungspflicht für neu angemeldete Minijobs eingeführt. Man kann als Mini-Jobber aber auf einen Beitrag zur Rentenversicherung verzichten. Diese neue Regelung hat dazu geführt, abzüglich der Rentner und der bereits anderweitig sozialversichterten Minijobber fast jeder zweite (45,1 Prozent) der verbleibenden Mini-Jobber jetzt eine vollwertige Rentenversicherung hat.
Seit dem 1. Januar 2013 dürfen die Minijobber, um einen Inflationsausgleich zu ermöglichen, mehr Geld verdienen: 450 statt bisher 400 Euro im Monat und sind rentenversicherungspflichtig geworden.
Auch die fast 34.000 Minijobber im Main-Kinzig-Kreis und 24.000 im Wetteraukreis profitieren nicht nur von der Erhöhung der Verdienstgrenze. In beiden Landkreisen haben im gewerblichen Bereich übrigens über 9.000 junge Leute unter 25 Jahren einen Mini-Job – meist als Ergänzung zur Ausbildung, neben der Schule oder parallel zum Studium. In der Altersgruppe über 65 Jahre haben insgesamt rund 6.600 Männer und Frauen einen Mini-Job und bessern so ihre Rente auf und bleiben im Alter aktiv. Eine dritte relevante Gruppe sind die Minijobber, die eine haushaltsnahe Dienstleistung anbieten. Das sind insgesamt fast 2.000 vor allem weibliche Minijobber. Die hier oft neu entstandenen Mini-Jobs sind früher oft in der Schwarzarbeit zu finden gewesen. Die Ausweitung der Mini-Jobs auf diesen Bereich war daher eine gute Entscheidung.
Die Pläne der SPD und der Grünen, die Minijobs würden all diesen Menschen ein zusätzliches Einkommen wegnehmen ohne einen adäquaten Ersatz zu schaffen. Das ist unsozial und löst andere Probleme wie Altersarmut nicht wirklich. Ich werde mich daher als Sozialpolitiker der CDU dafür einsetzen, dass diese Jobs erhalten bleiben.
War es nicht rot-grün, die seinerzeit die Minijobs erst einführten? Bei unserem Musikverein in Lauingen (Bayern) arbeiten wir auch mit Minijobs: aktive Musiker, welche Musikunterricht geben, werden bei Überschreiten der Übungsleiterpauschale als Minijobber auf 400.Euro-Basis angestellt. So profitieren alle davon: Die Musiker/innen – meist junge Leute – die noch wenig verdienen – können sich mit dem Unterricht etwas dazuverdienen, der Verein, der moderate Ausbildungsgebühren verlangen kann (was wiederu auch positiv für die Nachwuchsgewinnung ist) und schließlich die Eltern und Kinder, weil der Musikunterricht dadurch erschwinglich wird. Ja, rot-grün, schon in ihrem letzten Blog haben sie es angesprochen. Ich kann nur sagen_ Gott bewahre unser Volk davor. Ich würde mir wünschen, dass unser CSU-BUndestagsabgeordneter auch so engagiert wäre wie Sie – leider kann ich sie nicht wählen, würde es ab er bestimmt tun!