Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.

Am 04. Juni 2011 findet in Deutschland ein bundesweiter Aktionstag zum Thema „Organspende“ statt, der unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig“ steht. Verschiedene Verbände und Organisationen werden unter anderem in Frankfurt an der Paulskirche über das Thema Organspende informieren und für die Bereitschaft zum Organspenden werben. Zwar sind im vergangenen Jahr die Organspenden in Hessen erfreulicherweise um 4,5 Prozent gestiegen. Noch immer sterben aber jährlich in Deutschland rund 1.000 Patienten, die vergeblich auf der Warteliste für eine Organspende stehen. Ein Nierenpatient muss in Deutschland rund sechs Jahre auf eine Transplantation warten, bevor ihm durch einen Organspender neues Leben geschenkt wird. Der Tag zur Organspende soll dazu beitragen, die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren und ihre Bereitschaft zum Tragen eines Organspendeausweises zu erhöhen.

Auch ich möchte die heutige Gelegenheit dazu nutzen und sie ermutigen, sich mit diesem besonders wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Rund 12.000 Menschen warten in Deutschland aktuell auf ein Spenderorgan. Eine Organspende ist aus meiner Sicht gerade aus dem Gesichtspunkt der christlichen Nächstenliebe und der Solidarität ein wichtiger Beitrag für eine menschliche Gesellschaft. Es sollte daher jeder für sich eine bewusste Entscheidung treffen, ob er zu einer Organspende bereit ist oder nicht. Wer sich mit einer solchen Problematik nicht auseinandersetzt, wird im Zweifelsfalle seinen Familienangehörigen die Entscheidungspflicht aufbürden, die in einer Notsituation für den Patienten handeln müssen. Für die betroffenen Angehörigen bedeutet dies nicht selten einen großen Gewissenskonflikt und schwere moralische Bedenken. Es liegt an uns, unsere Angehörigen davor zu bewahren und eine selbstbestimmte Entscheidung für den Ernstfall zu treffen.

Das Thema der Organspende ist in erster Linie eine Problematik, mit der sich jede Bürgerin und jeder Bürger selbständig auseinandersetzen muss. Dennoch glaube ich, dass es auch für die Politik Möglichkeiten gibt, das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu bringen. So könnte ich mir beispielsweise vorstellen, dass jeder Mensch einmal in seinem Leben eine bewusste Entscheidung für oder gegen seine Bereitschaft zur Organspende treffen muss. Möglichkeiten, diese Entscheidung abzufragen, sind mehrere denkbar. Etwa beim Ausstellen des Personalausweises oder der Vergabe des Führerscheins könnte eine Entscheidung zur Organspende zur Pflicht erhoben werden. Selbstverständlich muss ein späterer Widerruf dieser Entscheidung jeder Zeit möglich sein. Ich bin davon überzeugt, dass die tatsächliche Bereitschaft in Deutschland zur Organspende deutlich höher ist, als die bisher registrierten Organspender. Eine solche verpflichtende Befragung könnte nicht nur die positiven Rückmeldungen steigern und damit aktiv Leben retten, sondern außerdem die Menschen dazu bringen, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen.

Ich möchte Sie zu dem bevorstehenden Aktionstag zur Organspende dazu auffordern, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Informieren Sie sich im Internet oder in Frankfurt im Rahmen des Aktionstages. Rund 70 Prozent der Deutschen sind grundsätzlich positiv Organspenden gegenüber eingestellt. Nur wenige haben jedoch einen entsprechenden Organspendeausweis in der Brieftasche. Helfen auch Sie mit, den Aktionstag zur Organspende zu einem Erfolg zu machen und die Zahl der Organspenden in Hessen und in Deutschland weiter zu steigern. Einen Organspendeausweis können Sie sich übrigens ganz bequem aus dem Internet ausdrucken. Besuche Sie doch einmal die Seite www.organspende-info.de.

1 Kommentar zu “Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.

  1. Unter entsprechend strengen Auflagen wäre ich für ein „opt-out“, also man muß sich explizit dagegen entscheiden statt dafür. Wäre eine Aufgabe für die Politik! Und wo wir schon bei solchen Themen sind sollte man diese hier auch nicht vergessen: dkms.de! Hatte mein Sohn schonmal die Chance ein Leben zu retten, hat leider am Ende dann von den Parametern doch nicht gepasst, wir hoffen das trotzdem ein passender Spender gefunden wurde…

    lg

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