Meine Einsatzreise nach Jordanien und in den Irak (Teil 1)

Gut drei Tage war ich vergangene Woche in Jordanien und im Irak unterwegs. Ziel meiner Einsatzreise war es, die politischen Kontakte zu vertiefen, sich ein Bild von der Lage unmittelbar vor Ort zu machen und zu erörtern, unter welchen Rahmenbedingungen der Einsatz im Irak fortgeführt werden kann. Es war mir außerdem sehr wichtig, unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu treffen, um ihnen persönlich für ihren herausragenden Dienst zu danken. Eins vorweg: Die Einsatzreise hat sich gelohnt!

Die Delegation in der Zitadelle Amman. Peter Tauber am 22.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Begleitet wurde ich durch den Evangelischen Militärbischof Dr. Sigurd Rink, den Präsidenten des Verbandes der Reservisten der deutschen Bundeswehr und Mitglied des Deutschen Bundestages Oswin Veith sowie durch Frau Ministerialdirektorin Barbara Wießalla, Abteilungsleiterin im BMVg. Auch der Austausch untereinander war wichtig, aber besonders hilfreich war für mich, dass jeder bei den vielen Gesprächen seine Sichtweise einbringen konnte.

Fahrt durch Amman. Peter Tauber am 22.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Drei Tage sind lang, aber am Ende waren die insgesamt fast 20 Termine doch schnell rum. Zeit für Land und Leute blieb wenig. Zu gerne hätte ich Petra in Jordanien besucht. Das war leider nicht möglich, aber 45 Minuten Zeit für die Zitadelle in Amman, wo man gut 3500 Jahre Menschheitsgeschichte vor Augen hat, waren noch drin. Das hat uns alle sehr bewegt.

Besuch in der Zitadelle Amman. Peter Tauber am 22.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Wenn man bedenkt, dass die Region die Heimat der drei Weltreligionen ist, dann wird noch einmal deutlich, wie wichtig der Einsatz für den Frieden und der Kampf gegen den IS ist, der ja auch maßgeblich von jordanischen aber vor allem irakischen und kurdischen Streitkräften geführt worden ist und noch immer geführt wird. Der IS ist zwar zerschlagen und seine “Staatlichkeit” beendet, besiegt ist er aber noch nicht endgültig. Das haben auch alle Gesprächspartner betont!

Blick über Amman. Peter Tauber am 22.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Vom Hotel hatte man einen wunderbaren Blick auf die jordanische Hauptstadt Amman: Das war auch die erste Station meiner Einsatzreise. Jordanien ist ein Garant für Stabilität in einer von Krisen geschüttelten Region, aber das Land kämpft auch selbst mit zahlreichen Problemen. Bei fast zehn Millionen Einwohnern ist jeder Dritte ein Flüchtling. Die Bevölkerung wächst stark, es gibt eine hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter jungen Menschen, und das Land ist arm an Rohstoffen. Wir arbeiten deswegen eng zusammen – nicht nur im Bereich der Streitkräfte, sondern auch wirtschaftlich und in der humanitären Hilfe. Deutschland ist hier ein wichtiger Geldgeber und jeder Euro gut angelegt, finde ich.

Gespräch mit Botschafterin Birgitta Siefker-Eberle. Peter Tauber am 21.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Nach einem langen Gespräch mit unserer Botschafterin Birgitta Siefker-Eberle unmittelbar nach der Landung ging es am nächsten Morgen mit einem Gedankenaustausch mit den vor Ort engagierten politischen Stiftungen und Vertretern deutscher Regierungsorganisationen wie GIZ und KfW los. Es ist toll zu erfahren, wie stark und vielfältig sich Deutschland in Jordanien engagiert und wie angesehen unser Land ist. In offenen Worten haben wir über den Reformprozess im Land und die miteinander ringenden Kräfte diskutiert.

Politisches Gespräch mit Mahmoud Freihat. Peter Tauber am 22.01.19 während einer Einsatzreise in Amman, Jordanien, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Generalleutnant Mahmoud Freihat, dem obersten Soldaten der jordanischen Streitkräfte, dankte ich für die Unterstützung unseres Einsatzkontingentes in Al-Azraq. Er nahm sich viel Zeit, informierte mich ausführlich über die Ausbildung der jordanischen Panzergrenadiere auf dem von Deutschland im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung beschafften Schützenpanzer Marder. Das hätte ich mir zu gerne einmal vor Ort angeschaut.

Auf dem Weiterflug. Peter Tauber am 23.01.19 während einer Einsatzreise in Taji, Irak, anlässlich des Besuchs beim Deutschen Einsatzkontingent COUNTER DAESH/Capacity Building Iraq. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Dafür blieb allerdings keine Zeit! Nachdem wir mit einer Maschine der jordanischen Fluggesellschaft von Berlin nach Amman geflogen waren, ging es nun mit der guten alten Transall von Al-Azraq nach Bagdad. Der Flug war auch wegen der wirklich tollen Besatzung aus Hohn (LTG 63) und Schortens (ObjSRgtLw) ein Erlebnis. Wir haben uns schon nach der für manchen Delegationsteilnehmer spektakulären Landung auf den Rückflug am folgenden Tag gefreut. Alle waren sich einig: Die Crew “buchen” wir gerne wieder – inklusive der Transall.

Mehr auf Facebook und im zweiten Teil meines Rückblicks.

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