Gastbeitrag (Kai Whittaker): Grundregeln für Christdemokraten

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Die Flüchtlingskrise stellt uns alle vor Herausforderungen. Zum einen natürlich die Ehrenamtlichen und Hautberuflichen, die die Flüchtlinge versorgen. Die Flüchtlinge selbst, die sich in einem neuen Land zurecht finden müssen. Auch mancher Politiker ist gefordert. Die einen erarbeiten Lösungen, die anderen sind damit beschäftigt, ihre Nerven zu behalten. Damit es so weit gar nicht kommt, gibt es in der CDU ein paar Grundregeln.

Artikel 1: Optimist sein

„Et hätt noch emmer joot jejange.“ Dieses rheinische Grundgesetz ist durch Konrad Adenauer tief in der Union verwurzelt. Alles, was wir als Union machen ist gut. Da gibt es gar kein Vertun. Alles andere ist sozialdemokratisches Misepetertum. Die kümmern sich um Ideologie, wir um das Lebensgefühl. Und wenn das nicht gut ist, dann gilt: Et kütt et wie et kütt.

Artikel 2: Sehen was ist

A propos Ideologie. Ideologie ist mühselig. Ständig kommt einem die Wirklichkeit in die Quere. Einfacher geht es mit dem Kauder’schen Ansatz: „Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit.“ Je nach Sehstärke ist man dann eher kurz- oder weitsichtig.

Artikel 3: Kohl hat immer Recht

Die Wirklichkeit kann zur Zeit verstörend sein, wenn man z. B. nach Clausnitz schaut. „Wer gegen Ausländer hetzt und brandschatzt, ist kriminell und gemeingefährlich. Wer so etwas tut, kann nie und nimmer für sich in Anspruch nehmen, ein deutscher Patriot zu sein.“ Wer hat das gesagt? Claudia Roth? Sigmar Gabriel? Nein, es war Helmut Kohl, Mitte der 1990er. Er war halt schon immer seiner Zeit voraus. Deshalb können wir als CDU gar keine andere Flüchtlingspolitik machen. Kohl ist sakrosant. Immer noch.

Artikel 4: Durchhalten wenn’s eng wird

Wenn sich die Wirklichkeit gegen einen verschrieben hat, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Liegen bleiben und Augen zu machen. Oder aber die Adenauersche Regel anwenden: „Wenn die anderen glauben, man sei am Ende, muss man erst so richtig anfangen.“

Artikel 5: Mutig voran

Wer anfängt, der hat entschieden, das nichts so bleiben kann wie es war. Entgegen der landläufigen Meinung ist das nicht progressiv, sondern konservativ. Denn: „Konservativ kommt nicht von Konserve. Die Konservativen der Zukunft erkennt man am Mut zur Veränderung.“ Das gilt für die CDU unter Angela Merkel bereits seit Jahren und jetzt gehen wir mutig den konservativen Weg der Flüchtlingspolitik weiter.

Artikel 6: Haltung wahren

Sobald man sich auf den Weg macht, sollte man sich für eine Fortbewegungsart entscheiden. Kriechen wäre eine Möglichkeit. Eine aufrechte Haltung erleichtert aber das Gehen und damit das schnelle Voranschreiten ungemein. Das hat schon Adenauer herausgefunden: „Politische Tageserfolge können im Bewußtsein eines Volkes verblassen. Was aber bleibt und weiterwirkt, ist die Kraft und Geschlossenheit einer Haltung, hinter der eine Idee steht.“

Vielen Dank an meinen Freund Kai Whittaker (MdB), für diesen Gastbeitrag.

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