Ein Pirat hat meinen Blog geentert?

Ein Pirat hat meinen Blog geentert? Naja, nicht ganz. Ich habe ihn freiwillig an Bord gelassen. Mehrfach bin ich gefragt worden, warum ich das getan habe.

Erstens schätze ich Stephan Urbach. Er ist streitbar, aber dabei nicht verbohrt oder verbissen, wie es leider zu viele auf der politischen Bühne sind. Die Zahl derjenigen, die auf twitter und in den sozialen Netzwerken nicht zwischen Debatte und persönlicher Attacke trennen können, ist exorbitant hoch. Da kann man einmal mehr froh sein, dass es keinen Klarnamenzwang im Netz gibt, denn das unterirdische Niveau mancher führt ja meist auf den Urheber zurück. Ich glaube sagen zu können, dass @herrurbach und ich davon weit entfernt sind und wir trotz weit auseinander liegender Meinungen respektvoll miteinander umgehen. Kurz: ich mag ihn, sonst hätte ich ihn nicht an Bord gelassen.

Natürlich bin ich auch nach meiner Meinung zum Thema selbst gefragt worden. Ich will jetzt hier keinen Cokommentar schreiben, doch eins sei gesagt: die Frage, wie Jugendschutz im digitalen Zeitalter gewährleistet werden kann, ist zurecht gestellt. Auch ich bin der Auffassung, dass die bisherigen Instrumente denkbar ungeeignet sind. Und die Erinnerung an Eigenverantwortung und die Erziehungsverantwortung der Eltern klingt für mich richtig christdemokratisch. Es zeigt, dass die Piraten nicht links oder rechts sind, sondern auf allen Meeren kreuzen.

Stephan Urbach und ich haben uns über die vielen Reaktionen gefreut. Ich bin gespannt, ob die nächsten vier Gastautoren – jeweils am Montag – auf ähnliches Interesse stoßen werden.

4 Kommentare zu “Ein Pirat hat meinen Blog geentert?

  1. Bloss, weil man unterschiedliche Meinungen hat, muss man einander ja auch nicht hassen – im Gegenteil, mitunter entstehen daraus die interessantesten Diskussionen. Solange man noch aufeinander eingeht, anstatt einfach zu versuchen, seinen Punkt durchzusetzen und laut zu sein als der andere… ich zumindest find’s toll, wenn man auch parteiuebergreifend ‚vernuenftig‘ miteinander reden und Ideen austauschen kann.

    Letztendlich sollte es in der Politik ja auch nicht darum gehen, einander zu bekriegen, sondern konstruktiv zu arbeiten und etwas zu verbessern [so zumindest meine Meinung] *laber laber*

  2. Ja, leider ist es gerade im Netz immer ein Graus. Ich schiebe es immer darauf, dass nur 8% der menschlichen Kommunikation mit Worten statt findet und der Rest eigentliche mit Tonfall und Körpersprache. Aber auch die Unterscheidung zwischen Sachdebatten, politischem Säbelrasseln und persönlichen Konflikten könnte durchaus besser sein.

    Ich danke Ihnen und Stephan dafür, dass Sie diese wichtigen Denkanstöße hier prominent und sachlich präsentieren. Es macht zumindest mir genauso viel Spaß die Diskussion zu verfolgen wie Ihnen 🙂

    Andreas Popp

  3. Lieber Peter,

    Danke für diese Worte und ich kann vieles davon zurück geben. Ich habe mich äußerst gefreut, diesen Gastbeitrag für Deinen Blog zu schrieben, denn dieses Thema ist mir wichtig.

    Ja, wir liegen in unseren Ansichten oft auseinander und grade deswegen schätze ich es sehr, mit Dir zu diskutieren und zu streiten.

    Vielleicht gibt sich ja wieder eine Gelegenheit, eine Beitrag auf Deinem Blog oder Du auf meinem Blog zu verfassen – ansonsten treffen wir uns im Netz oder auf einem Stammtisch…

    Lieber Gruß
    Stephan

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