Equal Pay Day – (K)ein Grund zum Feiern

Erst heute, am 20. März 2015, werden Frauen das Gleiche verdient haben wie Männer bereits am 31.12.2014. Zum siebten Mal in Folge jährt sich damit der Equal Pay Day: der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiterhin 22 Prozent. Auch für die Rente ist diese Differenz folgenreich: Frauen erhalten in Deutschland rund 45 Prozent weniger Rente als Männer – in keinem anderen europäischen Land ist das Gefälle größer.
Zwei Drittel des Lohngefälles zwischen Frauen und Männern lassen sich durch unterschiedliche Berufswahl, längere Erwerbsunterbrechungen oder Teilzeitarbeit wegen der Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen sowie geringerer Entlohnung in frauentypischen Berufen erklären. Aber es verbleibt immer noch ein bereinigter Verdienstunterschied von sieben Prozent. Das können und wollen wir als CDU nicht hinnehmen: Gleicher Lohn für gleiche oder gleichwertige Arbeit muss eine Selbstverständlichkeit sein!
Aus diesem Grund haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart, Transparenz herstellen, unter anderem durch eine Verpflichtung für Unternehmen ab 500 Beschäftigte, auch zur Frauenförderung und Entgeltgleichheit Stellung zu nehmen. Darauf aufbauend soll für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein individueller Auskunftsanspruch festgelegt werden.
Als CDU haben wir ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die vielfältigen Ursachen und Auswirkungen der Lohndifferenz und ihrer Folgen bei der Rente zu beseitigen: Ausbau der Betreuung, Gewinnung von Mädchen für mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Berufe (sogenannte MINT-Fächer), gesetzliche Einführung einer Quote für Frauen in Führungspositionen sowie die verbesserte Mütterrente. Auch ist es unser Ziel, die Arbeit in der Pflege, Betreuung und frühkindlicher Bildung weiter aufzuwerten.
Auf dem Weg zur Entgeltgleichheit erscheint es mir wichtig, möglichst viele Unterstützer mit ins Boot zu bekommen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollten gemeinsam daran arbeiten, faire Lohnverhältnisse für Frauen zu erreichen. Daher plädiere ich auch bei dem anstehenden Entgeltgleichheitsgesetz für eine Regelung mit Augenmaß und ohne unnötige Bürokratie. Und deshalb finde ich die Aufforderung der Frauen Union so wichtig, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber strukturelle Lohndiskriminierung durch Tarifverträge gemeinsam beseitigen sollten.
Mein Wunsch wäre es, dass der Equal Pay Day demnächst direkt nach Silvester begangen wird – und dann richtig gefeiert werden kann!

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