Der 18. Deutsche Bundestag konstituiert sich.

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Zum zweiten Mal durfte ich die Konstituierung des Deutschen Bundestages als Abgeordneter miterleben. Das war natürlich für mich ein besonderer Tag, der durch die im Hintergrund laufenden Vorgespräche zu den Koalitionsverhandlungen durchaus auch an der einen oder anderen Stelle hektisch wurde. Wie in der Vergangenheit auch habe ich mir vorgenommen, besondere Momente niederzuschreiben. Wer meine Sicht auf die Ereignisse nachlesen will, der hat hier die Gelegenheit.

Zunächst einmal habe ich den besten Anzug aus dem Schrank geholt, die Frisur sorgfältig gerichtet und dann ging es zum ökumenischen Gottesdienst in die St. Hedwigskathedrale. Es war ein schöner Gottesdienst, der Mut für die vor uns liegenden Aufgaben gemacht hat, aber auch zur Ruhe und Gelassenheit mahnt sowie uns die Grenzen menschlichen Handelns vor Augen geführt hat. Am besten haben mir die beiden Strophen des Liedes „Nun danket all und bringet Ehr“ gefallen, die wir im Rahmen des Gottesdienstes gesungen haben:

Er lasse seinen Frieden ruhn
auf unserm Volk und Land;
er gebe Glück zu unserm Tun
und Heil zu allem Stand.

Darüber hinaus hat uns der Prälat in seiner Ansprache wie gesagt an die Grenzen unseres Tuns erinnert – nicht nur, was die politischen Gestaltungsmöglichkeiten betrifft, sondern auch im übergeordneten Sinne. In der Tat hat er aus meiner Sicht damit Recht, dass sich das politische Berlin oft ein bisschen zu wichtig nimmt. Natürlich treffen wir wichtige Entscheidungen für unser Land und sollten die vorausgehenden Debatten mit Sorgfalt führen. Aber die Wahrheit ist auch, dass die Menschen sich nicht Tag ein Tag aus mit Politik beschäftigen und wir selbst auch daran denken sollten, dass es ganz viele andere Dinge im Leben gibt, die auch ihre Bedeutung haben. Der Prälat hat uns am Ende mit auf den Weg gegeben: „Deutschland ist stark. Machen Sie daraus etwas für die Menschen. Auch das ist ein Gottesdienst.“ Das hat mir gut gefallen.

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Für mich ist die erneute Wahl in den Bundestag eine große Ehre und Verpflichtung zugleich. Es war toll, diesmal einen etwas anderen Blickwinkel einnehmen zu können. Während die neuen Abgeordneten parallel Vorstellungsgespräche mit möglichen Mitarbeitern führen und den Schlüsseln für ihre neuen Büros nachlaufen, habe ich die Gelegenheit, mich in inhaltliche Gespräche zu den anstehenden Koalitionsverhandlungen einzubringen. Eine kurze Zeit lief sogar über den Ticker, ich sei Verhandlungsführer der Union in der Unterarbeitsgruppe Digitale Agenda, in der ich nun mitarbeiten darf. Ich finde es ist schon eine tolle Sache, in der zweiten Legislaturperiode überhaupt für meine Partei am Verhandlungstisch Platz zu nehmen. Aber das steht ja erst in den nächsten Wochen an und wird von mir hier sicherlich auch beschrieben werden.

Nach dem Gottesdienst hat unser Alterspräsident Heinz Riesenhuber mit einer sowohl unterhaltsamen als auch ernsthaften Rede die Sitzung eröffnet. Heinz Riesenhuber ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Urgestein der Union. Er hat das mit der ihm eigenen Art gemacht und zum Glück war das Mikrofon fest installiert, sonst hätte er es wahrscheinlich geschnappt und wäre seiner Neigung gefolgt, beim Vortrag durch die Reihen zu gehen und dabei einzelne Kolleginnen und Kollegen anzusprechen.

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Dieser Bundestag ist übrigens wieder einmal etwas Besonderes: Wir haben noch nie so viele weibliche Abgeordnete: Der Anteil beträgt 36 Prozent und auch der Anteil der Abgeordneten mit Migrationshintergrund war noch nie so hoch. Ich finde, dass der Bundestag ein guter Querschnitt unseres Volkes ist. Dass passt auch gut zu einem der schönen Sätze, die unser neuer alter Bundestagspräsident Norbert Lammert heute gesagt hat: „Ein Parlament ist keine Versammlung von Heiden und Heiligen, sondern von Volksvertretern.“

Und damit meint er wahrscheinlich, dass wir in unserem Handeln durchaus an besonderen Maßstäben gemessen werden, aber das wir am Ende eben auch Fehler machen und normale Menschen sind. Auch für Abgeordnete gelten, so Lammert, die Grundrechte. Ich freue mich auf jeden Fall auf meine Arbeit in den nächsten vier Jahren auch wenn die Arbeit in der großen Koalition sicherlich nicht leichter wird. Die Bürgerinnen und Bürger haben hohe Erwartungen. Zumindest für die Union werde ich versuchen, einen Beitrag zum Erfolg dieser Legislaturperiode zu leisten.

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Die Fotos hat Tobias Koch zur Verfügung gestellt (www.tobiaskoch.net)! Danke!

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