Tanzverbot an Karfreitag?

Eines muss ich zugeben: Ich bin Jahr für Jahr erneut erstaunt über die hitzigen Debatten, die sich zu Karfreitag rund um das hessische Feiertagsgesetz entladen. Im letzten Jahr gab ein Einkaufszentrum in Frankfurt Anlass dazu, dass in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag das Mitternachtsshopping mit einem großen Feuerwerk beenden wollte. In diesem Jahr nun erregt das traditionelle Tanzverbot in vielen Städten und Gemeinden in Hessen die Gemüter. Zur Klarstellung möchte ich eines vorwegschicken: Das Hessische Feiertagsgesetz stammt aus dem Jahr 1971 und ist keinesfalls neu durch den Hessischen Landtag beschlossen worden. Lediglich die Einhaltung der darin geregelten Vorschriften sollte in diesem Jahr durch die Ordnungsämter strenger kontrolliert werden. Das Hessische Feiertagsgesetz bestimmt, dass an allen Feiertagen Tanzveranstaltungen zwischen 4 Uhr nachts und 12 Uhr mittags verboten sind. Bis 4 Uhr nachts steht dem gewohnten Tanzvergnügen also nichts im Wege.

Nur an Ostern regelt das Hessische Feiertagsgesetz etwas Abweichendes. Tanzveranstaltungen sind hier von Gründonnerstag 4 Uhr nachts bis Karsamstag (nicht Ostersamstag, wie ich hier fälschlicherweise geschrieben hatte, danke für den Hinweis!) 0 Uhr verboten. In der Tat gilt also an einem Tag im Jahr ein umfassendes Verbot von Tanzveranstaltungen. Und dieses eintägige Tanzverbot hat dazu geführt, dass am Karfreitag aus Protest rund 1.000 Demonstranten auf dem Römerberg gegen das Hessische Feiertagsgesetz protestiert hatten und viele aufgeregte Gespräche zu diesem Thema geführt wurden. Es gab nun sogar ein höchstrichterliches Urteil, das entschieden hat, dass das Tanzverbot rechtens ist.

Ich möchte mich an dieser Stelle mit meiner eigenen Meinung nicht zurückhalten. Ich finde die Demonstrationen und Proteste gegen das Tanzverbot unangemessen. Der Verzicht auf Tanz und öffentliche Feiern an einem Tag im Jahr muss aufgrund der christlichen Tradition Deutschlands möglich, ja sogar geboten sein. Der Karfreitag zählt zu den höchsten Feiertagen der Christen. Für die Protestanten ist es sogar der höchste Feiertag im Kirchenjahr. Wir gedenken an diesem Jahr dem Leiden und dem Tod von Jesus Christus. Viele Gläubige nutzen diesen Tag zum Innehalten, zum Kirchgang und zum stillen Gebet. Aus Respekt gegenüber dem Christentum und den praktizierenden Christen sollten wir an diesem Tag auf öffentliche Feiern verzichten. Angesichts der Tatsache, dass wir in unserer Gesellschaft ständig darauf achten, die Gefühle von religiösen Gruppen oder gesellschaftlichen Minderheiten nicht zu verletzten, verwundert es doch schon sehr, dass es gerade linke Gruppen sind, die nun gegen das Tanzverbot mobil machen. Ich behaupte, dass diese Gruppen nicht nur ihre eigene vermeintlich begrenzte Freiheit ausleben wollen, um zu tanzen. Sie wissen und nehmen billigend in Kauf, dass sie damit die religiösen Gefühle von Christen verletzen – ja sie legen es sogar aufgrund einer tiefen Christen- oder Kirchenfeindlichkeit darauf an. Und ich behaupte: Sie würden sich nie trauen, in gleicher Weise die Gefühle von Muslimen zu verletzten.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich möchte keinen Atheisten an diesem Tag zum Kirchgang zwingen oder ihm vorschreiben, wie er seinen Tag zu verbringen hat. Ich bin lediglich der Auffassung, dass am Karfreitag die Ruhe eingehalten werden sollte, die dem Gedenken an die Kreuzigung von Jesus Christus angemessen ist und auf den Ursprung des Feiertags verweist. Wer kein Christ ist, der kann sich freuen, an diesem Tag nicht arbeiten gehen zu müssen. Aber sollte dann doch so viel Respekt vor den Menschen haben, die diesen Feiertag gemäß seines eigentlichen Zwecks verbringen möchten und die ausgelassenes Feiern und Lustbarkeiten verletzt.

Ein Großteil unserer Feiertage in Hessen und Deutschland hat einen christlichen Hintergrund. Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam – diese Feiertage sind mit einem biblischen Ereignis verbunden. Bei Einführung dieser gesetzlichen Feiertage stand natürlich auch der Wunsch im Fokus, den Menschen einen Kirchgang an diesem christlichen Feiertag zu ermöglichen. Wenn wir am Karfreitag nun die Freigabe von Tanzveranstaltungen und womöglich die Öffnung der Einkaufszentren fordern, müssen wir uns auch mit der Frage beschäftigen, ob dieser Tag dann überhaupt noch arbeitsfrei sein kann. Würden wir aber nicht bei einer Rücknahme der Feiertagsregelungen unsere Feiertage der Beliebigkeit opfern? Könnten wir dann nicht genauso jeden anderen Tag im Jahr zum Feiertag erklären? Vielleicht vorzugsweise im Sommer, wenn es ausreichend warm und sonnig ist?

Ich bleibe dabei: Wir leben in einem Land mit einer über Jahrhunderte gewachsenen christlichen Tradition. Wir gehen respektvoll mit allen Religionen um. Gleichzeitig verlangen wir aber auch, dass dem Christentum, seinen Lehren und den Gläubigen der gleiche Respekt entgegengebracht wird und unsere Gesellschaft wenigstens an einem Tag im Jahr – am Tag des Todes von Jesus Christus – innehält und zur Ruhe kommt. Ob jeder Einzelnen diesen Tag zum Kirchgang nutzt oder einen Spaziergang durch die Frühlingslandschaft unternimmt, ist ihm dann selbst überlassen.

Wer trotzdem dafür ist, das Tanzverbot zu kippen, dem sage ich: wer tanzen kann, der kann auch arbeiten. Dann schaffen wir bitte alle religiösen Feiertage ERSATZLOS ab. Dann steigern wir eben das Bruttosozialprodukt. Auch das wäre akzeptabel für mich. Was gar nicht geht, ist die um sich greifende „Rosinenpickerei“ in unserer Gesellschaft, bei der jeder sich nur das raussucht, was für ihn von Vorteil ist und keine Rücksicht auf andere nehmen möchte.

Dieser Text ist erstmals 2012 in anderer Form erschienen. An der grundsätzlichen Auseinandersetzung, ob Menschen in unserer Gesellschaft bereit sind, sich selbst zurückzunehmen, um auf andere Rücksicht zu nehmen – genau diese Rücksichtnahme und Toleranz verweigern die Gegner des Tanzverbots – hat sich aber nichts geändert.

60 Kommentare zu “Tanzverbot an Karfreitag?

  1. Es gibt sehr viele Menschen die an Feiertagen eben doch arbeiten , ob christlich oder nicht. Sollen wir mal aufzählen? Polizei, Krankenhäuser, Altenheime, Hotels, Kinderheime,Tierheime, Zoos,Piloten, gesamte Flughafenbetrieb mit ihren Angestellten, Tankstellen,alle Arten von Bereitschaftsdienste, Feuerwehr,- das heißt, in der gesamten Bundesrepublik Deutschland arbeiten Millionen von Menschen an allen Feiertagen. Das ist schon mal Fakt. Leute, die Welt verändert sich, die Menschen verändern sich und wenn die Bevölkerung an einem Feiertag dann auch tanzen gehen will, dann sollte man ihnen den Spaß lassen. Wer zu Hause Trübsal blasen will, soll es tun. Mir persönlich ist es egal ob es Feiertage gibt oder nicht, da ich eh an diesen Tagen meistens arbeite. Aber ich beschwere mich nicht. Ich habe jede Woche zwei Tage frei, das ist OK! Die Familie hat sich daran gewöhnt und wir finden immer Momente die wir gemeinsam genießen in Freizeitparks usw. ist eine Frage der Organisation.

  2. nach dem ich diesen Text gelesen habe, habe ich mir ernsthaft Gedanken zu dem Thema gemacht.
    wobei ich bis zum letzten Absatz noch an ein Kabarett dachte 😯
    … letztendlich „glaube“ ich aber dass jede Diskussion sinnlos ist.
    Sinnvoller wäre es die Energie zu nutzen um hilfsbedürftigen Menschen das Leben leichter zu gestalten. Als Belohnung gehe dann tanzen wer auch immer will. Jeder Club hat Türen … wer nicht will bleibt einfach draußen.

    Ich bin so froh dass ich nicht in Hessen wohne …

  3. Warum soll der ich als atheist auf sowas Rücksicht nehmen?
    Ich brauche da auch keinen tag frei. Wenn alle da frei bekommen, damit die gläubigen dort nach ihrer Religion den Tag verbringen können soll mir das auch recht sein. Solange mir nicht gesagt wird was ich da darf und was nicht!
    Ich möchte sonst am 25 mai auch ein tanzverbot, weil mein hamster da gestorben ist!

  4. Jedem das Seine! Leben und Leben lassen, und zwar jeder so wie er möchte. Mit etwas mehr Toleranz wäre das kein Problem. Wer tanzen will, soll tanzen, ich tue es an diesem Tag nicht. Die, die trotzdem Tanzen stören mich dabei nicht.

  5. hmmm, ich glaube, jesus wäre einer der ersten, der an einem solchen tag auch tanzen würde. und innehalten auch. der tag hat immerhin 24 stunden. er hätte alle die pharisäer ausgelacht, die auf gesetze pochen und den tänzern die füße gewaschen. teilt lieber eure freude statt euren bürokratismus!

  6. Jesus denkt vielleicht:
    „Stellt euch nicht so an, lass die Leute doch tanzen.
    Haupsache die Musik ist gut und so laut,
    dass Tote auferstehen, dann tanz ich sogar noch mit.“ 😉

  7. Ich – als Angehöriger einer nicht-christlichen Religionsgemeinschaft – darf mich also freuen, heute nicht arbeiten zu müssen?

    Juhu.

    Newsflash, Herr Tauber: Ich muss dafür an den Feiertagen, die mir wirklich was bedeuten, Urlaub nehmen. Diese sind den meisten Menschen um mich herum übrigens egal – warum müssen sie keinen Respekt davor haben, dass meine Religionsgemeinschaft an manchen Tagen still irgendeiner Sache gedenken wollen?

    Mir scheint, sie haben das Problem nicht verstanden.

  8. Das eine ist, einen gesetzlichen Feiertag an einen kirchlichen Feiertag anzulehnen. Das ist ja auch in soweit in Ordnung (finde ich). Wir haben immer noch viele Menschen in Deutschland, die an ihre Religion fest glauben und die sollte man zu Recht akzeptieren und auf sie eingehen.
    Ich glaube nicht an irgendeine Religion, an irgendeine Auferstehung oder an irgendwelche Todesgeschichten von Jesus. Generell bin ich ausschließlich atheistisch geprägt.
    Für mich haben die Feiertage insofern eine Berechtigung, da sie Familie und Freunde eng binden. An Ostern werden traditionell auch eher nicht gläubige Familien zusammen kommen – nicht etwa, um etwas kirchliches zu feiern, sondern nehmen diese den Tag eher als Anlass für ein Treffen.
    Diese Feiertage binden also Familien. Was ist aber mit denjenigen, bei denen die Familie unerreichbar scheint? Beispielsweise können Studenten, welche u.U. hunderte Kilometer von ihren Familien studieren nicht mal eben nach Hause fahren. Andere sind beruflich so weit gebunden, dass sie sich eine Reise einfach nicht erlauben können. Dritte haben einfach keinen guten Kontakt zu ihren Familien oder halt eben keine Familie in diesem Sinne.
    Für manche sind eher die Freunde und Bekannten eine Familie. Warum soll man diesen Menschen also das Tanzengehen verbieten? Ich selbst gehe traditionell an Heilig Abend mit meinen besten Freunden tanzen. Die Argumente mit der Rosinenpickerei sind einfach nicht richtig.

    Ich bin der Meinung, Feiertage sind in Ordnung. Nur sollte jeder seinen Feiertag im Sinne seines Glaubens verbringen dürfen. Wenn ich halt nicht gläubig bin, dann will ich auch Tanzen dürfen. Da sollte mir kein Staat der Welt reinreden dürfen. Wenn die Kirche damit nicht einverstanden ist, kann sie es ruhig sagen. Das muss sie ja auch, denn es sind ihre Werte. Gesetze dazu sollte es aber nicht geben.

    In diesem Sinne, FROHE Ostern!

  9. Wir Schweizer sind da tolerant; ab Gründonnerstag lassen wir die gelangweilten Nordeuropäer kilometerweise im Gotthardstau Richtung süden und ab Ostermontag wiederum in die andere Richtung. Spass muss sein und die Wichtigkeit desselben in einer Gesellschaft ist Gradmesser für den morbiden Zeitgeist. 😀

  10. Die Behauptung, gegenüber Muslimen würde man sich so etwas nie trauen, ist reine Polemik. Muslime haben bislang keinen gesetzlich anerkannten Feiertag. Die große Mehrheit der Bevölkerung inkl. der Tanzverbotsgegner weiß nicht einmal, wann diese Feiertage stattfinden, geschweige denn, in welcher Weise man darauf Rücksicht nehmen sollte. Kein Nichtmuslim in Deutschland käme auf die Idee, an einem Tag nicht zu tanzen, zu trinken usw., weil die Muslime an dem Tag irgendetwas feiern. Oder verzichtet hierzulande jemand darauf, am Ramadan in der Öffentlichkeit zu essen? Dieser Habitus des armen, verfolgten Christentums – der sofort mit einem Seitenhieb auf die Muslime verbunden wird, denen sich ja angeblich alle anbiedern – ist meines Erachtens demagogisch.

  11. Lieber Dr. Tauber,

    stimme Ihnen zu. Man kann es ganz einfach ausdrücken: ohne Christentum heute kein arbeitsfreier Feiertag. Dann ist es eigentlich ein simples Gebot der Höflichkeit, sein Verhalten an diesem Tag ein wenig an den Erwartungen derjenigen auszurichten, denen man die Wohltat des freien Tages verdankt.

    Bei der Gelegenheit: „gemäß“ verlangt nach Dativ.

    Hans-Arno Simon

  12. Ich kann den Verweis auf christliche Traditionen nicht mehr hören. Diese waren es auch, die Waffen segneten.

    Aber zur Sache: Es soll jeder seine religiösen Feiertage so begehen wie er will, aber die Freiheit des einen hört da auf, wo das Recht und die Unversehrtheit des anderen anfängt. Eigentlich ganz einfach.
    Folglich hat jeder das Recht, in z. B. geschlossenen Räumen zu feiern und fröhlich zu sein, wann es ihm gefällt. Leider verbieten die Gesetze dies. Die sog. christliche Tradition nimmt sich damit heraus, die Freiheitsrechte anderer einzuschränken. Das ist m.E. absolut inakzeptabel.

  13. Der Tanz ist die älteste Form des Gebets. Dies vllt. als Ansatz, neu zu denken.
    Aber letztendlich ist es doch so, dass die vielen Tanzverbote in ihrer Gesamtheit nicht mehr zu vermitteln sind. Tanzverbot am Karfreitag von 0 bis 24 Uhr und meinetwegen am Volkstrauertag. Und nciht an Weihnachten, an Neujahr, und so weiter und so fort. Hielte ich für einen Komprmomiss, der nicht nur Respekt ggü. den Christen bedeutet – sondern auch deren Respekt ggü. Anders- bzw. Nichtgläubigen.

  14. Machen wir es doch einfach wie in Österreich, da haben heute die Protesten frei und der Rest geht brav arbeiten.
    Dann bestehe ich aber auch als protestantischer Hesse auf den Reformationstag, durch den ich ja eigentlich erst Protestant werden könnte.

    Wer für die christliche Religion kein Verständnis hat, darf auch auf der anderen Seite nicht verlangen, dass sein Gegenüber Verständnis für seine Religion aufbringt!

  15. Sehr geehrter Herr Tauber,liebe Freunde!

    Haben die gewisse Menschen,nichts anderes zu tun,als am Karfreitag zu tanzen?Ich zahle Kirchensteuer und erwarte von dem Staat,das mein Glaube in dieser Form auch akzeptiert wird.ich würde vorschlagen,dass diejenigen die keine Kirchensteuer zahlen oder keine Christen sind ,einfach zur Arbeit gehen.Es sind nicht deren Feiertage.Ich wünsche Der christlich Demokratischen Union ,allen Christen besinnlichen Karfreitag,Ostersamstag und fröhliche Ostern.Da tanzen wir Christen erst recht. Mit freundlichen Grüßen .

  16. Ein sehr gut verfasster Text, der die Meinung so ziemlich aller Christen widerspiegelt. Selbst für die eher „ungläubigeren“ (wenn man das so sagen darf) Christen hat Karfreitag eine immense Bedeutung. Ich finde, dass man, egal in welchem Land man lebt, die Werte dieses Landes annimmt, Traditionen respektiert und vor allem akzeptiert. In Ländern, die muslimisch geprägt sind (ohne ihnen nahetreten zu wollen, aber das entspricht nun mal den Fakten), würden Menschen für solche Äußerungen mit dem Leben bezahlen müssen. Da sollte man sich schon mal vor Augen halten, wie tolerant die Kirche eigentlich ist! Hier wird doch bloß verlangt, am traurigsten christlichen Feiertag als Zeichen des Respekts nicht tanzen zu gehen, mehr nicht. Ist das in einem christlich geprägten Land echt zu viel verlangt?

  17. Die meisten Kommentare hier spiegeln leider die gesellschaftliche Tendenz wieder, sich überall nur das Angenehmste herauspicken zu wollen. Ist es denn zuviel verlangt, wenn man schon von dem christlichen Feiertag profitiert, indem man nicht arbeiten muss, an diesem einen Tag mal auf Tanzveranstaltungen zu verzichten? Da frage ich mich, wer hier eigentlich intolerant ist.

  18. Ich finde den Beitrag sehr gut und freue mich, dass auch ein in der Öffentlichkeit stehender Bürger zu dem Tanzverbot steht. Es gibt ja wohl genug Tage an denen man sein Tanzbedürfnis stillen kann.

    😛

  19. Leute ihr macht das ganze Jahr Hilive da kann man ja mal zwei Tage die Füße still halten.Was habt ihr zu verpassen.Wer Karfreitag tanzen will hat das Thema verfehlt…

  20. „Aber sollte dann doch so viel Respekt vor den Menschen haben“
    Den Respekt haben wir ja aber alle. Niemand zwingt Christen an diesem Feiertag zum Tanzen. Alle Christen haben an diesem Feiertag das Recht das Tanzen zu unterlassen.
    Alle anderen, nicht-Christen am Tanzen zu hindern hingegen ist Diskriminierung andersgläubiger Menschen und hat nichts mehr mit Respekt gegenüber Christen zu tun.

    1. Lieber Yoshua, da haben Sie leider was nicht verstanden. Natürlich kann man argumentieren, dass es die Gefühle von Christen verletzt, wenn am Karfreitag getanzt wird. Der Grund für das Tanzverbot ist ein anderer. Jeder Feiertag hat nun mal einen Sinn und der Zweck, der allgemein festgeschrieben ist. Und der Sinn des Karfreitags ist nicht, einen freien Tag zu haben, sondern einen Tag der Besinnung und Ruhe zu schaffen. Daraus resultiert das Tanzverbot. Wenn das fällt, dann gibt es den Grund für den Feiertag nicht mehr und dann kann man ihn auch abschaffen.

  21. Sehr geehrter Herr Tauber,
    ich kann nicht nachvollziehen warum das Tanzverbot für Sie so entscheidend ist. Ich bin fast täglich in Frankfurt und habe in den letzten 30 Jahren kaum jemals eine Person tanzen gesehen.
    Andere öffentliche Veranstaltungen, wie z.B. in der Alten Oper, können Gott sei Dank auch an Karfreitag stattfinden.
    Dieses Jahr stand „Rock the Ballet“, eine spektakuläre Tanz-Show ,auf dem Programm. Zitat: „ Denn ROCK THE BALLET katapultiert das Ballett schlagartig ins 21. Jahrhundert: Klassisches Ballett und Popmusik, vereint zu einer unwiderstehlichen und rasanten Mischung aus technischer Perfektion, Leidenschaft und purer Energie!“
    Im kommenden Jahr wird am Karfreitag „Thriller“ aufgeführt. „Thriller- Live feiert das Phänomen Michael Jackson und macht seine größten Hits und seinen unverwechselbaren Tanzstil live auf der Bühne erlebbar.“
    Möchten Sie, dass man diese Veranstaltungen dann auch gleich konsequenter Weise verbietet? Das Gleiche gilt auch für andere Veranstaltungen, Musikdarbietungen etc.
    Frankfurt versteht sich als weltoffen und ich bin froh, dass dem so ist: „……………hier hat das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher regionaler oder kultureller Herkunft und die Offenheit für Menschen unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit eine lange Tradition. Dieses Zusammenleben war nicht immer konfliktfrei, aber es hat unsere Stadt auch immer bereichert und ihr einen großen internationalen Bekanntheitsgrad verliehen.“ (Quelle: http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3268118)
    Es ist daher für mich nachvollziehbar, dass das einzelne Verbot des Tanzens zu entsprechenden Reaktionen führt.

    Frohe Ostern und viele Grüße
    Winfried Heilmann

  22. Der Tenor ist doch recht simpel und logisch:

    Es ist ein „Geben und Nehmen“. Der Staat (die Länder) gibt Dir einen freien Tag und nimmt dafür laute Veranstaltungen. Andernfalls sehe ich eben auch den eigentlichen Sinn und Zweck des Feiertags auch nicht für gerechtfertigt. Schlüssiger wäre es wohl daher, wenn die Gesetzgeber den Wortlaut in Feier- und Trauertagsgesetz (denn nichts anderes sind die sog. stillen Feiertage) umbenennen würde.

    Andernfalls kann man es anderen sekularen Gesellschaften gleichtun und die gesetzlichen Feiertage komplett abschaffen und es der Privatautonomie überlassen Feiertage individuell vertraglich auszuhandeln.

  23. bla bla bla Glaubst du auch an Aliens? Jesus hat doch eh nie gelebt du Pfeife. Religion ist erfunden…kaum zu glauben, dass im 21 Jhdt noch so viele an den quatsch glauben wo die Wissenschaft doch schon etwas fortschrtittlicher ist als im Mittelalter…..von mir aus alle Feiertage abschaffen. Tschüss

    1. Das Jesus gelebt hat ist nun einmal historisch belegt. Die Frage, ob er der Sohn Gottes war, ist eine Glaubenssache. Insofern danke ich Ihnen für Ihren sachlichen, niveauvollen Beitrag und wünsche Ihnen alles Gute.:-)

      1. Historisch belegt?
        Es gibt keine einzige gute zeitgenössische Quelle, nur 2 sehr zweifelhafte (Josephus und Tacitus). Warum gibt es nichts von den römischen Bürokraten, die sonst doch vieles aufgeschrieben haben? Die Evangelien sind erst Jahrzehnte später entstanden und enthalten so viele offensichtliche Mythen/Märchen, dass es schwer ist, den Rest als Quelle ernstzunehmen. Dennoch hält es die Mehrheit der Forscher für wahrscheinlich dass er tatsächlich gelebt hat. „Historisch belegt“ ist aber etwas dick aufgetragen.
        Rein zufällig stimmt ein großer Teil der Eigenschaften, die Jesus zugeschrieben werden, mit den Eigenschaften früherer Gottheiten überein: http://pic.twitter.com/16QxbXquAk

        1. @Jagenau: Eines finde ich ja echt faszinierend: Du glaubst nicht an den „Quatsch“, liest es aber, anscheinend auch gezielt danach gesucht…wtf???
          Wenn ich mir das vorstelle, wie die Bevölkerung reagieren würde, wenn die Feiertage abgeschafft werden würden…keine freien Tage mehr, für die man keinen Urlaubsschein braucht…da kommt doch wieder das nächste Streitthema auf.
          Vielleicht wäre es auch angebracht, so einen Beitrag für sich zu behalten, lass doch die Leute glauben, an was sie möchten. Ich habe mal in einer Weihnachtspredigt gehört(Ja, ich gehe an Weihnachtne und Ostern in die Kirche), dass man doch nichts dran verliert, wenn man an Gott oder Jesus glaubt, man kann höchstens was gewinnen…ich finde Predigten oft etwas langweilig, aber den Satz habe ich mir gemerkt und lebe nun auch danach. Was soll ich sagen, es sind des öfteren schon Dinge passiert, die ich mir nicht erklären konnte. Irgendetwas, ob es nun Gott ist oder nicht, steuert unser Leben und lässt uns mit Einsicht und Vernunft durchs Leben gehen…meine Meinung.
          Und jetzt: Haters gonna hate :mrgreen:

  24. Sehr geehrter Herr Tauber,

    eigentlich kommentiere ich nicht gern unter Artikeln, aber diesmal sehe ich mich aufgrund der gegenwärtigen Kommentare dazu gezwungen ein Gegengewicht zu bilden.

    Was sie in Ihrem Text schreiben, spiegelt exakt das wieder, was in mir vorgeht, wenn ich mal wieder von Protesten gegen das Tanzverbot höre, lese oder sie sehen muss.
    Mir gefällt Ihr Schreibstil und ich kann Ihnen ausnahmslos zustimmen. Besonders der Teil über das Mitgefühl der meist Linken gegenüber allem nicht Etablierten und insbesondere sämtliche religiösen Minderheiten, die vor lauter „Offenherzigkeit“ den Kulturraum aus dem sie entstammen, vergessen, gehört für mich unterstrichen.

    Vielen Dank.

  25. „Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich möchte keinen Atheisten an diesem Tag zum Kirchgang zwingen oder ihm vorschreiben, wie er seinen Tag zu verbringen hat.“
    Du möchtest ihnen also bloß vorschreiben, wie sie den Tag nicht zu verbringen haben… ich hab’s immer noch nicht verstanden. Und sehe hier nach wie vor nur einseitige Toleranz – kein Atheist will Christen vorschreiben, was diese am Karfreitag zu tun oder zu lassen haben. Umgekehrt scheint das nicht zu funktionieren: Zur Wahrung der religiösen Gefühle scheint es notwendig, dass sich jeder Mensch so verhält, wie das Christentum es wünscht. Was übersehe ich da?

  26. Mir fällt schwer zu glauben, dass es überhaupt einen einzigen erwachsenen halbwegs gebildeten Menschen geben kann, der an den Unsinn wirklich glaubt.
    Die meisten Leute, die behaupten an Gott oder an Jesus oder sogar an die Auferstehung zu glauben, sagen das doch nur weil sie denken dass das von ihnen erwartet würde, dass man sie für bessere Menschen halten würde wegen ihres Glaubens.

    1. Das führt jetzt aber vom Thema weg, oder etwa nicht? Wir haben hier Religionsfreiheit. Jeder darf glauben, was er oder sie will. Ich bin katholisch. Ausschließlich, weil ich so glaube. 😉

  27. Das Problematische am sogenannten Tanzverbot ist die Tatsache, dass sogar die Veranstaltungen verboten sind, bei denen nachweislich kein Mensch gestört würde. Zumindest hier in NRW betrifft das Gesetz sogar Briefmarkentauschbörsen. Und auch Theateraufführungen – von denen normalerweise nicht ein einziger Ton nach außen dringt.

    Nicht das Stören ist also verboten, sondern das „etwas anderes wollen als die Christen“. Es geht also nicht um Rücksichtnahme, sondern um eine Machtdemonstration. Es geht darum, der gesamten Bevölkerung – ob gläubig oder nicht, ob Störenfried oder nicht – christliche Prioritäten aufzuoktroyieren. Mit welchem Recht bitte?

    Falls es keine Machtdemonstration darstellen soll, so ist es denn zumindest verbohrt zu nennen. Es erinnert an die Geschichte von der verbiesterten Jungfer und den Jungen am Fluss:

    „Eine alte Jungfer, die am Flussufer wohnt, beschwert sich bei der Polizei über die kleinen Jungen, die vor ihrem Haus nackt baden. Der Inspektor schickt einen seiner Leute hin, der den Bengeln aufträgt, nicht vor dem Haus, sondern weiter flussaufwärts zu schwimmen, wo keine Häuser mehr sind. Am nächsten Tage ruft die Dame erneut an: Die Jungen sind immer noch in Sichtweite. Der Polizist geht wieder hin und schickt sie noch weiter flussaufwärts. Tags darauf kommt die Entrüstete erneut zum Inspektor und beschwert sich: “Von meinem Dachbodenfenster aus kann ich sie mit dem Fernglas immer noch sehen!” Man kann sich nun fragen: Was macht die Dame, wenn die kleinen Jungen nun endgültig außer Sichtweite sind? Vielleicht begibt sie sich jetzt auf lange Spaziergänge flussaufwärts, vielleicht genügt ihr die Sicherheit, daß irgendwo nackt gebadet wird. Eines scheint sicher: Die Idee wird sie weiterhin beschäftigen… (Paul Watzlawick, “Anleitung zum Unglücklichsein”)“

    Vor 40 Jahren waren noch über 90% der Bevölkerung Kirchenmitglied. Heute sind es gerade mal noch zwei Drittel, davon die Hälfte unfreiwillig als Baby getaufte Karteileichen. Hinzu kommen mehr und mehr völlig Andersgläubige, auf die an ihren Feiertagen überhaupt niemand Rücksicht nimmt. Das Gesetz zu den stillen Feiertagen hat sich schlicht überlebt und passt nicht mehr in unsere Gesellschaft in ihrer aktuellen Zusammensetzung. Es muss abgeschafft oder zumindest geändert werden.

  28. Der Wandel der Zeit lässt sich nicht aufhalten. Mit Gewalt und Gesetz an 1. veralteten und 2. recht sinnlosen Gesetzen und Tradition festzuhalten löst nichts weiter aus, als noch mehr Unmut über das Relikt Kirche.

    Doch, so wie niemand Gezwungen wird zu einem Gottesdienst zu gehen, so wird auch niemand gezwungen sich Tanzveranstaltungen widmen zu müssen.

    Ich bezweifle äußerst, dass eben jene Christen, die sich durch solche Veranstaltungen gestört fühlen, überhaupt mitbekommen würden, dass es derartige gibt, wenn man sie darauf nicht hinweisen würde.

    Und mit so einem Text anderen Intoleranz vorzuwerfen ist bestenfalls amüsant.

    1. Es geht aber nicht darum, ob man das mitbekommt. Es geht darum, dass der Feiertag einen Sinn hat. Darum ist er gesetzlich verankert. Er dient der Ruhe und Einkehr, der stillen Trauer. Das führt man ad absurdum, wenn man laute Musik spielt oder tanzt. Man muss den Feiertag nicht aktiv begehen, aber man sollte doch den Anlass respektieren. Ansonsten schaffen wir ihn bitte wie alle christlichen Feiertage ab und gehen arbeiten. Das wäre für das BIP interessant. Übrig bleiben dann übrigens nur der 1. Mai und der 3. Oktober sowie der Volkstrauertag (der aber immer ein Sonntag ist).

  29. Lieber Peter,

    ich habe deinen Text gelesen und: Ich teile ihn inhaltlich nicht. Speziell der letzte Absatz hat bei mir Unmut hervorgerufen, strotz er doch vor evangelischer Arbeitsethik. Die Lösung des Konflikts (und ja, es ist ein Konflikt) ist nicht, dass wir Feiertage abschaffen oder aber uns den christlichen Feiertagen ohne wenn und aber unterwerfen.

    Du bügelst den Konflikt mit „Wer tanzen kann, kann auch arbeiten“ ab. Das ist, gelinde gesagt, dummes Geschwätz. Schauen wir uns doch mal die Realität an: ca. 60% der Bevölkerung sind Mitglied in einer der großen Kirchen. Ich erlaube mir daran zu Zweifeln, dass so viele Menschen ihren Glauben aktiv ausleben und sich überhaupt der Wichtigkeit des Karfreitags bewusst sind. Wenn es gut läuft, sind die Kirchen an Weihnachten und „besonderen Anlässen“ wie Taufe, Heirat, Trauergottesdiensten voll, aber sonst? Meistens gähnende Leere. Das christliche Leben liegt darbend darnieder, den Kirchen laufen die Mitglieder weg und darauf wollen wir uns berufen, wenn es um Feiertage geht?

    Leider haben wir es in Deutschland versäumt, bis auf den 1. Mai und Tag der Deutschen Einheit Feiertage ohne christliche Prägung einzuführen – nun haben wir den Salat. Eines ist sicher, wir brauchen freie Tage und wir haben prinzipiell genug Ereignisse, die wir zu Feiertagen, Gedenktagen oder wie sie auch immer heissen sollen, erheben kann. Warum Gedenken wir nicht derVerabschiedung des Grundgesetztes? Warum nicht dem Ende des Krieges? Dem Tagen der Nationalversammlung in der Paulskirche? Es gibt viele Gründe, das geschäftige Leben einen Tag ruhen zu lassen ohne Menschen, die das möchten, das tanzen zu verbieten. Es ist engstirnig, auf die Einhaltung der stillen Tage zu pochen – da gibt es mehr als nur Karfreitag, auch wenn da die Regelung am strengsten ist. Oder können wir uns auf Regelungen einigen, die die verschiedenen Interessen bedient?

    Die gesellschaftliche Realität wandelt sich und so sehr wir im Westen der Republik (du ignorierst damit übrigens den Osten der Republik, der weitaus weniger Christen aufweist) auch auf eine christliche Tradition zurück blicken, müssen wir uns darüber Gedanken machen, wie wir mit den Feiertagen umgehen wollen. Ein radikales „Des bleibt nu so“ kann nicht die Lösung sein. Ich bin bereit, darüber zu sprechen – Du auch?

    1. Und bevor ich es vergesse: Selbst meine „Vorschläge“ sind mir als Feiertage herzlich egal. Wir könnten es auch wie die Briten bei ihren Banken machen und einfach jeden Tag einen Monat zusätzlich frei als Feiertag einbauen. Aber das wäre vermutlich zu einfach.

    2. Lieber Stephan, natürlich kann man darüber sprechen. Aber nicht diskutieren kann man doch, dass die bestehenden Feiertage alle mit einem Sinn bzw. Hintergrund belegt sind. Das ist beim Karfreitag eben auch so. Andere christliche Feiertage unterliegen keinerlei Einschränkungen – vielleicht auch, weil sie Tage der Freude und des Feierns sind. Beim Karfreitag ist genau das anders. Und der Sinn ist die Ruhe und Stille. Wenn man die nicht achtet – egal ob Christ oder nicht – dann macht der Feiertag keinen Sinn und man muss ihn abschaffen. Über all diese Fragen kann man reden. Aber ich bin schon der Meinung, dass diejenigen, die sich durch das Tanzverbot in ihrer Freiheit eingeschränkt sehen, einen recht merkwürdigen Freiheitsbegriff haben. Sie meinen nicht Freiheit im eigentlichen Sinne. Sie meinen, dass Sie gerne tun und lassen wollen, was Ihnen gefällt. Das ist aber nicht Freiheit. Der Mensch ist nach dem christlichen Menschenbild zur Freiheit berufen. Das meint aber vor allem, dass er dazu berufen ist, Verantwortung zu übernehmen für andere Menschen. Das ist auch Wesensmerkmal einer Demokratie und ein Prinzip, dass losgelöst vom Christentum gültig ist. Freiheit bedeutet also, dass wir bereit sind, für andere zurückzustehen. Diese Bereitschaft fehlt mit bei den Kritikern des Tanzverbots völlig. Sie wollen nicht verstehen, dass ein gläubiger Christ sich verletzt fühlen kann, wenn getanzt wird am Todestag Jesu – selbst wenn er das nicht sieht oder hört.

  30. Jaja, Tradition am Ar***. Deine Tradition ist nicht meine Tradition, also warum versuchst du deine allen anderen aufzuzwingen? Das ist doch pure Engstirnigkeit und Intoleranz.

    1. Mal unabhängig von Ihrer Wortwahl, die für Sie spricht – aber die freien Tage nehmen Sie natürlich selbstverständlich in Anspruch oder? Und nicht nur den Karfreitag, sondern Christi Himmelfahrt, Weihnachten und Co. auch nehme ich an. Ich empfehle Ihnen: einfach die Feiertage ignorieren und arbeiten gehen. 🙂

      1. Das ist doch keine Argumentation! Natürlich nehmen wir die Feiertage insofern in Anspruch, als dass wir nicht arbeiten gehen. Wie auch, wenn niemand sonst im Betrieb ist, und man gar nicht arbeiten kann? Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn die Abschaffung aller religiösen Feiertage bedeuten würde, dann gar keine Feiertage mehr zu haben, wäre es mir das wert, definitiv. Da der Mensch aber nicht ständig arbeiten kann, wäre es aus meiner Sicht das beste, sie durch Gedenktage an wichtige und herausragende Naturwissenschaftler zu ersetzen, die der Menschheit wirklich etwas gebracht haben. Fakt ist doch außerdem ganz offensichtlich, dass die allermeisten sogenannten „Christen“ allenfalls auf dem Papier gläubig sind und den arbeitsfreien Tag genießen, währenddessen aber nicht eine Sekunde an den „Spirit“ des Feiertages denken geschweige denn in die Kirche gehen oder sonst etwas…

        1. ich denke da an Wissenschaftler wie Julius Robert Oppenheimer, Danke für die Atombombe. Besser Nikola Tesla, Danke für den Strom und die ausufernde Stromlobby bzw was damit zusammenhängt (darf jeder sich ein Scheibchen nehmen), ja wen nun? Sind nicht alle Menschen in irgendeiner Art fehlerhaft?
          Ich denke die Größte Anzahl an Gegnern der kirchlichen Feiertage sind gegen die Kirche und den Glauben. Das zu zugeben ist aber nicht ihr Ding, also wird gegen die Feiertage gewettert und das, was damit zusammenhängt. Danke Herr Tauber für diesen Ratschlag: dann geht bitte an dem Tag auch arbeiten. schade, dass diese Nörgler (s.o.) so wenig Beratungsempfänglich sind ….

  31. „Der Verzicht auf Tanz und öffentliche Feiern an einem Tag im Jahr muss aufgrund der christlichen Tradition Deutschlands möglich, ja sogar geboten sein.“

    Geboten ist der Verzicht nicht – jedenfalls nicht für diejenigen, die nicht glaubensbedingt an eine solche Regel gebunden sind.
    Möglich bleibt der Verzicht: Niemand möchte das karfreitägliche Nicht-Tanzen in die Illegalität abdrängen! Es soll ein rücksichtsvolles Nebeneinander geben, bei dem Christen in besonderem Maße vor Ruhestörungen durch entsprechende Veranstaltungen geschützt sind.
    Aber zu wissen, dass der Nachbar vielleicht im Kino sitzt und lacht, schränkt die Religionsfreiheit des Christen nicht ein.

  32. Ich bin nicht gläubig und werde dementsprechend diskriminiert, mir wird eine fremde Religion aufgezwungen.
    Es gibt keinerlei empirische Beweise, dass Jesus an diesem Tage gestorben sind. Die meisten christlichen Feiertage sind von den Heiden geklaut, bspw Weihnachten.

    1. Es ist unter Historikern unstrittig, dass Jesus gelebt hat und gekreuzigt wurde. Es gibt mehr Belege dafür, dass Jesus von Nazareth eine historische Person war, die tatsächlich gelebt hat, als es sie für andere historische Persönlichkeiten beispielsweise Sokrates, Plato oder sogar Karl den Grossen gibt.

      Auch dass Jesus gekreuzigt wurde, findet sich in mehreren unabhängigen römischen Quellen (also nichtchristlichen Quellen) eindeutig wieder.

      Aufgezwungen wird der Glaube an Jesus niemandem. Es ist eine rein freiwillige Entscheidung, die nur jeder selber treffen kann.

      1. Echt jetzt der christliche Glaube wird niemandem Aufgezwungen?
        Kleine Kinder werden mit wenigen Monaten mit Wasser beteufelt und zum Christen ernannt. Danach folgt Indoktrinierung durch Eltern und Pfarrer über den Unterricht in der Schule und am Ende ist man dem Verein Jesu Christi FREIWILLIG beigetreten!

        Das einzige was ich im Zusammenhang mit der Kirche freiwillig gemacht habe war austreten!

    2. Ich halte es auch für unzumutbar, dass Sie, lieber Mike, an den christlichen Feiertagen nicht arbeiten dürfen und frei machen müssen. Kämpfen wir gemeinsam für die Abschaffung der arbeitsfreien christlichen Feiertage. Für mich als Christ sind diese es auch so, ohne das sie arbeitsfrei sind. Das hatten wir in der DDR alles schon. Noch einen schönen christlichen Feiertag, denn Ostern ist das höchste christliche Fest.

  33. Ich bin seit 2 Jahren „Sympathisant“ der Piratenpartei. Man nennt dass dort „Freibeuter“. Ich bin aber auch Christ, evangelischer Christ, frei- evangelischer Christ. Seit 2012 starte ich jährlich eine Diskussion auf der Hessischen Mailingliste zum Thema „Tanzverbot an Karfreitag“. Dieses Jahr habe ich versucht zu erklären, was Christen dabei empfinden, wenn sie Karfreitag „feiern“. Ich halte eine Öffentlichkeitswirksame Diskussionsveranstaltung zwischen Kirchen und Piraten für deutlich effektiver als irgendeine „verstecke“ Tanzdemo. Vielleicht müssen wir aber aufklären. In der „Aufklärungsdiskussion“ auf der piratischen Mailingliste in Hessen traten (erstaunliche) christliche „Falschinterpretationen“ zu Tage. Ich möchte hiermit alle Christen aufrufen, die Piraten/Linken/ Demonstrierer zu informieren was Karfreitag für die Christen bedeutet.
    mfg, Thomas

  34. Ich kann Ihnen da nur Recht geben, dass die Gegner des Tanzverbotes nicht konsequent argumentieren. Insbesondere wird dabei immer wieder das Argument von Trennung von Kirche und Staat vorgebracht.
    Wer das konsequent durchsetzen will, muss auch hinnehmen, dass es keinerlei gesetzliche Feiertage mit christlichen Hintergrund gibt.
    Damit würden bis auf 2 Feiertage alle gesetzlichen Feiertage wegfallen. Einen Grund diese durch anderweitige gesetzliche Feiertage zu ersetzen sehe ich persönlich nicht. Aber diese konsequente Folge ist von den Gegnern des Tanzverbotes nicht erwünscht. Die Abschaffung des Tanzverbotes unter Beibehaltung der kirchlichen Feiertage, ist in der Tat Rosinenpickerei.

  35. „wer tanzen kann, der kann auch arbeiten“

    Was für ein Quatsch, logischerwise geht immer nur entweder „Tanzen“ oder „Arbeiten“ (es sei denn man tanzt beruflich).

    Genauer: Die Krtik am Tanzverbot mit der daraus resultierenden Konsequenz der Abschaffung aller Feiertage verknüpfen zu wollen, ist natürlich
    logisch falsch und inhaltlich Unsinn.

    1. Das ist natürlich ein falscher logischer Schluss.
      Es müsste heißen:
      Wer tanzt, arbeitet. Ein solches geht freilich nur bei beruflichen Tänzern.
      Dass jemand, der tanzen kann, womöglich auch arbeiten kann, das ist keinesfalls ein logischer Bruch. Das gleichzeitige Können zweier Tätigkeiten sagt nichts über die Möglichkeit des gleichzeitigen Tuns aus. Genauigkeit zahlt sich in der Logik auf aus.
      Und warum ein Wollen logisch falsch und inhaltlich unsinnig sein kann, sollte auch erklärt werden.

  36. entweder es bekommt jede religions- und weltanschauungsgemeinschaft ein recht auf den eigenen feier- bzw. gedenktag (gerne auch arbeitsfrei), oder eben gar keine.
    was – diese gruppierungen und vorallem – wann – in ihren clubräumen (ja, auch diese kirchen meine ich) anstellen, wird auch den geneigten tänzer nicht stören.
    ebenso lässt sich dieses gleichberechtigte prinzip auf finanzielle unterstützung staatlicher seits anwenden.
    so einfach ist das.
    dann freut sich sogar der konfessionsfreie 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Wolfgang Pfeifer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert